Toyota Produktion

Die Produktionsbänder von Toyota in Japan stehen vorerst still. (Bild: Toyota)

Wie die FAZ berichtet, sieht sich der Autobauer gezwungen sieben Produktionslinien in vier Werken stufenweise abzuschalten. Auch andere Unternehmen der Toyota-Gruppe seien von dieser Maßnahme betroffen. Der weltgrößte OEM habe diese Entscheidung treffen müssen, da das Werk des Zulieferers Aisin Seiki stark beschädigt worden sei. Eine zuverlässige Versorgung mit Zuliefererteilen sei deshalb nicht gewährleistet.

Wann die Toyota-Werker die Fertigung wieder aufnehmen kann, sei derzeit noch nicht abzusehen. Alles hängt davon ab, ob und wann  Aisin Seiki wieder Teile liefern kann. Auch wenn es mit der Fertigung bald weitergehen kann, die Folgen des Erdbebens werden wohl immens sein. Experten schätzen den Produktionsausfall vorerst auf rund 50.000 Autos.

Nicht nur Toyota ist von den Problemen des Zulieferers Aisin betroffen. Auch Mitsubishi wird ein Werk am Montag und Dienstag schließen. Nissan kündigte dagegen an, es werde die Fertigung in zwei Werken am Montag wiederaufnehmen.

Die japanische Autoindustrie hatte bereits 2011 mit den Folgen eines Erdbebens zu kämpfen. So waren auch nach dem sogenannten Tohoku-Beben die Zulieferketten unterbrochen. Damals hieß es, die Unternehmen hätten aus der damaligen Erfahrung ihre Lehren gezogen.

Ob das stimmt scheint angesichts der aktuellen Erdbebenkatastrophe mehr als zweifelhaft. Eines der Unternehmen, das 2011 die globale Lieferkette störte, ist auch jetzt wieder betroffen: Renesas Electronics, das Halbleiter für Autohersteller produziert. Das Kawashiri-Werk von Renesas in Kumamoto ist beschädigt. Am Sonntag war zunächst unklar, ob dadurch auch wie 2011 ausländische Autobauer betroffen sind.

Das schwere Erdbeben im Süden Japans hinterlässt darüber hinaus auch Spuren an der Börse. Der Nikkei-Index ist an der Börse in Tokio stark unter Druck geraten. Der Leitindex mit den 225 wichtigsten japanischen Aktien büßte 3,4 Prozent auf 16.275 Punkte ein. Besonders stark verloren Aktien von Unternehmen, die durch die starken Erdbeben im Süden des Landes getroffen wurden. Die Aktien von Toyota fielen um fünf Prozent. 

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