Getriebe

Im Jahr 2022 sind die Übernahmen im Zuliefererbereich zurückgegangen. Dies könnte sich jedoch in naher Zukunft wieder ändern. (Bild: Adobe Stock / vizualni)

Einen weltweiten Einbruch an Deals im Automobilzulieferer-Bereich konstatieren die Experten in ihrem jüngsten Newsletter für das Jahr 2022. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres liege die Anzahl von Übernahmen im Automobilzulieferergeschäft weltweit 31 Prozent unter der Anzahl im gesamten Vorjahr. Die Gesamtanzahl im Jahr 2022 werde also deutlich unter dem Niveau von 2021 liegen. Das Transaktionsvolumen in dieser Branche hat sich laut den Experten im gleichen Zeitraum weltweit auf 78 Milliarden US-Dollar halbiert, in Deutschland sei es sogar um mehr als 50 Prozent gefallen.

Um dem Veränderungsdruck standzuhalten, würden Automobilzulieferer durch gezielte Verkäufe von Teilgeschäftsbereichen versuchen, die Investitionen in Zukunftstechnologien wie ADAS und den Umstieg auf die Elektromobilität zu finanzieren. In dem herausfordernden Marktumfeld hätten sich Finanzinvestoren auf die Übernahme solcher Geschäftseinheiten spezialisiert. Aktuell sei jedoch nicht abzusehen, welche Auswirkungen Zinsentwicklung, Inflation und vor allem die Herausforderungen am Energiemarkt auf das Transaktionsgeschäft haben werden. Obwohl es in diesem Jahr zu weniger Deals im Automobilzuliefererbereich ist, sei den Experten zufolge dennoch zu erwarten, dass die Zahl an Transaktionen mit Unternehmen, die sich infolge aktueller Disruptionen in der Krise befinden, zunehmen werden. Besonders die Erwartungen an einen Anstieg von Konzernabspaltungen – sogenannte Carve-Out Transaktionen – seien hoch.

Getrieben werde der Veränderungsdruck im Automobilbereich im Wesentlichen durch den beschleunigten Verbrenner-Ausstieg. Im Rahmen der AlixPartners Automotive Study 2022 wurden Automobilzulieferer und OEMs zu den Auswirkungen des Verbrenner-Ausstiegs und des Wechsels auf den Elektroantrieb auf ihre Strategie befragt. Demnach haben rund ein Drittel hat bereits mit der Anpassung der strategischen Ausrichtung begonnen: Die Aufgabe des Verbrenner-Geschäfts sowie Carve-Outs hätten rund 47 Prozent dieser Unternehmen bereits initiiert. Die Erfahrung zeige, dass durch einen Carve-Out oftmals eine deutliche finanzielle Verbesserung erzielt werden könne, heißt es von Seiten des Beratungsunternehmens.

Übernahmen Automobilzulieferergeschäft
In den ersten zehn Monaten dieses Jahres liegt die Anzahl von Übernahmen im Automobilzulieferergeschäft weltweit 31 Prozent unter der Anzahl im gesamten Vorjahr. (Bild: Refinitiv)

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