Umstieg auf E-Mobilität bei Dienstwagen dauert zu lange
Eine Mehrheit der deutschen Flottenmanager bewertet Nachhaltigkeit als wichtig, dennoch schreitet die Elektrifizierung ihrer Dienstwagenflotten nur langsam voran.
Viele Flottenmanager lassen sich Zeit bei der Elektrifizierung ihrer Flotte. SAP hat sich das Ziel gesetzt, bereits 2030 nur noch elektrisch Autos zu betreiben.
SAP/Leonhardi
Deutsche Fuhrparks elektrifizieren sich nur langsam. Zwar
sinkt der Anteil von Diesel- und Benzinerfahrzeugen seit Jahren – laut einer
aktuellen Studie des Vernetzungsspezialisten Geotab von 98 Prozent im Jahr 2019
auf 79 Prozent in diesem Jahr. Doch reicht dieses Tempo nach Einschätzung der
Autoren nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen und sich auf das von der EU
vorgesehene Verbrenner-Aus 2035 vorzubereiten.
Vorbehalte gegen E-Dienstwagen bleiben
Für die Untersuchung wurden 217 Flottenmanager zum Thema
Elektrifizierung befragt. Über zwei Drittel von ihnen stufen Nachhaltigkeit als
wichtig ein, 60 Prozent investieren bereits in eigene Ladeinfrastruktur, 45
Prozent in Solarstrom. Dennoch bestehen bekannte Vorbehalte gegen E-Dienstwagen
weiter: An erster Stelle steht mit 52 Prozent die Sorge vor zu geringer
Reichweite – wenn auch mit rückläufiger Tendenz. Hohe Anschaffungskosten (48
Prozent) und lange Ladezeiten (27 Prozent) bleiben weitere Hürden.
Rund 30 Prozent der Verantwortlichen planen, den
Elektroanteil im Fuhrpark innerhalb von fünf Jahren auf 50 Prozent zu erhöhen.
Auffällig: 72 Prozent sehen das angekündigte Verbrenner-Aus dabei als kaum
maßgeblich für ihre Elektrifizierungsstrategie.