ESG Konferenz 2022

Mercedes-Benz möchte bis Ende der Dekade zahlreiche Maßnahmen zur Senkung von Emissionen umsetzen. (Bild: Mercedes-Benz)

Die wichtigsten Hebel der auf der ESG Konferenz (Environment, Social und Governance) vorgestellten Maßnahmen seien die Elektrifizierung der Flotte, das Laden mit nachhaltiger Energie sowie Verbesserungen im Bereich der Batterietechnologie, des Recyclings und der Nutzung grünen Stroms. Bis 2030 sollen unter anderem 70 Prozent des Energiebedarfs in der Produktion durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Ziel der Elektrifizierung des Modellportfolios ist es, bis 2025 einen Anteil von 50 Prozent Hybrid- und Elektro-Fahrzeugen abzusetzen. Bis Mitte der Dekade wolle man für jedes Modell eine Variante mit alternativem Antrieb anbieten, versprach Markus Schäfer, Vorstand für Entwicklung und Einkauf sowie CTO von Mercedes-Benz im Rahmen der Konferenz.

Produktion und Batterien sollen nachhaltiger werden

Gleichzeitig möchte man auch bei der Produktion Emissionen verringern: So soll die Batteriefertigung durch den Einsatz erneuerbaren Energien nachhaltiger gestaltet werden. Durch die Umstellung auf eine CO2-neutrale Zellproduktion sei es unter anderem möglich, die Emissionen bei der Produktion von Batteriepacks um 20 Prozent zu senken. Weitere Emissionen sollen durch verbesserte Prozesse bei der Fertigung von Anoden und Kathoden erreicht werden.

Mit mehr als 800 Wattstunden pro Liter auf Zellebene könnten etwa Anoden mit hohem Siliziumanteil ab Mitte des Jahrzehnts ein großes Potenzial zur Steigerung der Energiedichte bieten. Gleichzeitig plant Mercedes-Benz, LFP-Batterien mit kobaltfreier Kathode in seinen Serienfahrzeugen einzusetzen, gemeinsam mit Partnern arbeite man zudem an der Marktreife von Festkörperbatterien.

Rohstoffnutzung soll effizienter werden

Auch auf Materialseite plant der Autohersteller, das Thema Nachhaltigkeit zu adressieren: Unter anderem setze man auf CO2-armen oder -freien Stahl, bei dem die Reduktion von Emissionen statt ihrer Kompensation im Fokus stehe. Ziel der Maßnahmen ist es, ab dem Jahr 2025 grünen Stahl in verschiedene Modelle zu bringen. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft soll zudem der Anteil von Sekundäraluminium kontinuierlich erhöht werden.

In bestimmten Modellen setzt Mercedes-Benz bereits jetzt serienmäßig auf Sitzbezüge aus recycelten PET-Flaschen sowie auf Bodenbeläge und Garne, die aus Fischernetzen und Stoffresten gewonnen werden. Im EQS und EQE bestehen die Kabelkanäle aus recycelten Deponieabfällen. Im EQS seien bereits jetzt über 80 Kilogramm an recycelten und nachwachsenden Rohstoffen genutzt worden, so der OEM. Durch nachhaltiges und kreislauffähiges Design möchte Mercedes-Benz den Anteil wiederverwendeter Materialien bis 2030 auf rund 40 Prozent pro Fahrzeug erhöhen.

Neben der Nachhaltigkeit steht auch Diversity im Fokus von Mercedes-Benz: Bis zum Jahr 2030 möchte der Autohersteller einen Anteil von 30 Prozent Frauen in leitenden Positionen erreichen. Im Vorstand des OEM sind bereits drei von acht Stellen mit Managerinnen besetzt.

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