Formel-1-Reifen von Goodyear

Goodyear-Reifen werden in wenigen Jahren nicht mehr in Fulda und Fürstenwalde hergestellt, die Werke schließen. (Bild: Brian Contoni/Flickr.com)

Zwei Goodyear-Fabriken in Deutschland werden in den nächsten Jahren geschlossen. In Fürstenwalde werden laut eines Sprechers des Reifenherstellers voraussichtlich 750 der insgesamt 930 Stellen abgebaut. Der sogenannte Mischbetrieb in Fürstenwalde, in dem Gummimischungen hergestellt werden, bleibe aber erhalten. Die Gewerkschaft IG BCE sprach von einem großen Schock. Schließen soll nach den Plänen des Unternehmens auch das Werk in Fulda. Dies ist bis Ende September 2025 vorgesehen. Dort sollen sogar rund 1050 Stellen wegfallen.

"Dies ist eine schwierige, aber notwendige Entscheidung, um Überkapazitäten zu reduzieren und unsere Produktionsstruktur mit der Nachfrage in Einklang zu bringen", teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Gewerkschaft IG BCE kündigte an, sie werde die Entscheidung zur Produktionsaufgabe in Fürstenwalde nicht akzeptieren und für den Erhalt des Werkes kämpfen. "Die IG BCE wird alles tun, um diese Katastrophe zu verhindern", sagte der Bezirksleiter Berlin-Mark Brandenburg, Rolf Erler. Die Reifenproduktion habe in der Region seit mehr als 80 Jahren Tradition.

Die Marktaussichten in allen Bereich der Reifenindustrie hätten sich in den vergangenen Monaten "deutlich und rapide" verschlechtert, sagte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag. "Diese Situation hat sich durch den Zuwachs von Billigimporten aus Asien weiter verschärft, die eine erhebliche Belastung für die europäischen Hersteller darstellen." Darüber hinaus habe der anhaltende Inflationsdruck die Herausforderungen für die Wettbewerbsfähigkeit verschärft. Die Entscheidung, Überkapazitäten abzubauen, ermögliche es Goodyear, die Kostenstruktur zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität langfristig zu sichern.

Die IG BCE warf Goodyear vor, "Gewinnmaximierung" zu betreiben und zu wenig für sichere Perspektiven in der Reifenindustrie getan zu haben. "Völlig unverständlich ist zum Beispiel, dass mit der Gigafactory von Tesla in unmittelbarer Nachbarschaft in Grünheide keine strategische Zusammenarbeit aufgebaut wurde." Goodyear ist nach eigenen Angaben eines der größten Reifenunternehmen der Welt. Das Unternehmen beschäftigt rund 74.000 Mitarbeiter weltweit und stellt seine Produkte in 57 Werken in 23 Ländern auf der ganzen Welt her. In Deutschland zählt Goodyear rund 5.000 Mitarbeitende.

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dpa