H2-Produktion in Bamberg

Bosch eröffnet Wasserstofflandschaft und startet Elektrolyseur 

Der 21 Meter hohe Speichertank im Bamberger Werk.

Bosch hat am Standort Bamberg eine neue Wasserstofflandschaft eröffnet und einen 2,5-Megawatt-Elektrolyseur in Betrieb genommen. Die Anlage zeigt, wie Wasserstoff produziert, gespeichert und genutzt werden kann – inklusive Tests von Brennstoffzellenmodulen.

Bosch hat an seinem Standort in Bamberg eine Wasserstofflandschaft eröffnet und damit die nächste Phase seiner Wasserstoffstrategie eingeleitet. Herzstück der Anlage ist ein 2,5-Megawatt-Elektrolyseur, der mit zwei in Bamberg gefertigten Hybrion PEM-Elektrolyse-Stacks arbeitet. Mit erneuerbarem Strom sollen so täglich bis zu eine Tonne Wasserstoff und Sauerstoff erzeugt werden. Die EU-Vorgaben für grünen Wasserstoff würden dabei eingehalten werden, so der Zulieferer.

Die neue Infrastruktur bilde die gesamte Wertschöpfungskette, von der Produktion über die Speicherung bis zur Nutzung, ab. Im sogenannten Lifetime-Container werden Brennstoffzellenmodule (Fuel Cell Power Modules, FCPM) unter realen Bedingungen getestet. Dabei wird der zuvor erzeugte Wasserstoff zur Stromerzeugung genutzt, der wiederum teilweise zurück in den Elektrolyseprozess fließt.

Ziel: Serienreife und Skalierung

Mit der Inbetriebnahme des Elektrolyseurs in Bamberg verfolgt Bosch das Ziel, seine Wasserstofftechnologien unter industriellen Bedingungen zu erproben und in Serie zu bringen. Das Unternehmen betont, dass es Wasserstoff als strategisches Geschäftsfeld sieht und dabei auf Synergien zwischen Elektrolyse- und Brennstoffzellentechnologien setzt.

Neben dem Elektrolyseur umfasst die Wasserstofflandschaft einen 21 Meter hohen Speichertank, in dem Wasserstoff bei bis zu 50 bar Druck gelagert wird. Eine zweite Teststation prüft die in Bamberg gefertigten Hybrion-Stacks auf Effizienz und Stabilität unter wechselnden Lastprofilen.

Laut Bosch-Geschäftsführer Markus Heyn ist die Anlage ein wichtiger Schritt, um die Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff in industriellen und mobilen Anwendungen zu erweitern. Bereits seit 2023 produziert Bosch Brennstoffzellen-Module in Serie im Werk Stuttgart-Feuerbach. Mit dem neuen Standortabschnitt in Bamberg wolle der größte Automobilzulieferer der Welt seine Rolle als Anbieter industrieller Wasserstofflösungen festigen und den Transfer in marktreife Anwendungen beschleunigen.