Audis viertüriges Coupé des A5 Sportback sieht seinem Vorgänger viel ähnlicher, als es den meisten potenziellen Kunden lieb sein dürfte. Ennoch kommen bei ihm mehr denn je Herz und Kopf gleichermaßen zu Wort. Denn der Audi A5 Sportback hat ein gutes Platzangebot für vier Personen und einen leicht zu beladenden Kofferraum, der mindestens 480 Liter fasst. Angenehm: nicht nur die Heckklappe lässt sich elektrisch öffnen und schließen, sondern mit zwei Handgriffen lassen sich die Rücksitze einzeln oder komplett umlegen, sodass längere Gegenstände oder eben deutlich mehr Gepäckstücke im Hinterwagen des Ingolstädters Platz finden.

Die beste Wahl in dem Motorenportfolio ist der 354 PS starke S5 Sportback. Wenn der Kopf sich nicht ausschalten lässt und hohe Alltagslaufleistungen nach einem Selbstzünder schreien, dann ist der prächtige Dreiliter-V6 die beste Wahl. Ihn gibt es in zwei Leistungsstufen von 218 und 286 PS. Wer als reiner Kilometerfresser unterwegs ist und auf sein Firmenbudget achten muss, dürfte sich für den überzeugenden Allradler mit 218 PS entscheiden. Getreu dem Motto "wenn schon - denn schon" ist der Topdiesel mit 210 kW / 286 PS jedoch die bessere Wahl, denn hier kommen echte Sportwagengefühle auf, die sonst allenfalls der Audi S5 Sportback wecken kann. Das maximale Drehmoment von 620 Nm sorgt bereits ab 1.500 Touren für beinahe entfesselten Tatendrang. Im Vergleich zu seinem Vorgänger hat der A5 Sportback um rund 75 Kilogramm abgespeckt; der Normverbrauch dürfte bei kaum mehr als fünf Litern Diesel liegen - angesichts der imposanten Motorleistung ein exzellenter Wert. Den Spurt 0 auf Tempo 100 schafft der Sportback in kaum mehr als fünf Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit liegt ebenso wie bei der schwächeren V6-Version bei abgeregelten 250 km/h.

 

Im Gegensatz zu schwächeren Modellen im Hause Audi bietet der A5 3.0 TDI Sportback einen permanenten Allradantrieb und nicht nur eine Hinterachse, die sich verbrauchsoptimiert bei zu viel Schlupf an den Vorderrädern zuschaltet. Die 286 PS werden in jedem Fahrbetrieb an alle vier Räder übertragen und entsprechend dynamisch ist das viertürige Familiencoupé unterwegs. Dabei liegt der größere Dreiliter-Diesel überraschend leicht auf der Vorderachse und der 4,73 Meter lange Allradler fegt überaus leichtfüßig über den Asphalt ohne dabei die gewünschte Rückmeldung von der lenkenden Vorderachse vermissen zu lassen. Im Vergleich zu den schwächeren Dieseln werden die Gänge von einer Achtstufenautomatik gewechselt, die den ausgewogensten Eindruck aller Getriebevarianten macht. Über den Fahrprogrammschalter lassen sich nicht nur Motorelektronik, Lenkung und Gangwahl verändern, sondern auf Wunsch auch das Fahrwerk. Der Dynamikmodus dürfte in Abgrenzung zu den anderen Fahrstufen durchaus noch straffer sein.

Innen ist der A5 Sportback schick und edel wie eh und je. Die Sitze, nunmehr nicht nur beledert, beheizt und bestens konturiert, lassen sich auf Wunsch auch belüften oder mit einer Massagefunktion versehen, die im Realbetrieb jedoch etwas schwach auf der Brust ist. Das stimmige Bild stört allein der aufgesetzte Navigationsbildschirm in der Mitte der Armaturentafel, der trotz des edlen Rahmens an eine Nachrüstlösung erinnert, die sich zu allem Überfluss noch nicht einmal per Touchfunktion bedienen lässt. Unglaublich, dass Audi im Jahrgang 2017 für ein Navigationssystem in einem Luxuscoupé noch 2.600 Euro Aufpreis haben möchte. Derartige Ausstattungsdetails sollten ebenso wie Sitzheizung, LED-Scheinwerfer, Klimaautomatik und ein Basispaket an Fahrerassistenzsystemen serienmäßig an Bord sein. Dabei steht der Preis des Dieseltopmodells Audi A5 3.0 TDI Sportback mit 286 PS aktuell noch nicht fest. Der Einstieg dürfte bei rund 55.000 Euro sein; mit standesgemäßer Ausstattung dürfte es jedoch Richtung 70.000 Euro gehen.

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