Seit 2014 bietet Porsche nun den Macan an - als kleinere Alternative zu seinem SUV-Flaggschiff Cayenne. Und sehr schnell entwickelte sich der kleine SUV der Zuffenhausener zum stärksten Modell der Marke. Fast jeder vierte verkaufte Porsche allein in Deutschland ist dieses Jahr ein Macan gewesen. Der Cayenne schafft weniger. Und nur die Ikone 911er liegt erstmals wieder deutlich vor dem Macan. Zeit also für ein Facelift.
Für ein eher bescheidenes Facelift. Denn - abgesehen von den Motoren - hat sich nicht wirklich viel getan. Ein wenig an der Design-Schraube gedreht, ein wenig am Innenraum, an den Assistenzsystemen - voila da steht der neue Porsche Macan. Außen hat er ein dreidimensional ausgearbeitetes LED-Leuchtband am Heck bekommen und auch die Frontscheinwerfer gibt es nun serienmäßig in LED-Technik. Innen ist es nicht viel anders: Der HD-Touchscreen in der Mitte des Cockpits ist auf 10,9 Zoll gewachsen, die Lüftungsdüsen sind neu gestaltet und anders positioniert worden, dazu gibt es optional das GT-Sportlenkrad aus dem 911. Aber nach wie vor ist die Mittelkonsole zwischen Fahrer- und Beifahrersitz mit Knöpfen hoffnungslos überfrachtet.
Immerhin sind auch die Annehmlichkeiten erhalten geblieben: Die erstklassigen Sitze, das gute Platzangebot vor allem vorne, ein geradezu üppiger Laderaum von 500 Litern, der sich auf 1.500 erweitern lässt, die gediegene Qualität und die edelen Materialien. Die Frontscheibe ist beheizbar, ein Ionisator verspricht ein angenehmes Raumklima. Verbessert wurden die Elektronik und die Assistenzsysteme. Ein Stauassistent macht das Leben auf verstopften Autobahnen erträglicher, die Navigation reagiert nun schneller und exakter, das Radio wechselt automatisch zwischen FM, DAB und online, die Offroad Precision App hilft dem Macan dort weiter, wo die meisten von ihnen eh nicht hin geraten werden - im Gelände.
Mehr Update gab es bei den Motoren. Zum Start der facegelifteten Modellreihe bietet Porsche erst einmal nur zwei Triebwerke an, beides Benziner, beide mit Partikelfilter. Der sofort verfügbare Vierzylinder kommt mit Turboaufladung auf 180 kW/245 PS und ein maximales Drehmoment von 370 Nm. Von Null auf Tempo 100 schafft er es in 6,7, mit Sport Plus in 6,5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 225 km/h, der offizielle Verbrauch bei 8,1 Liter auf 100 Kilometer. Die Motorisierung reicht im Alltag natürlich völlig aus, um entspannt und flott unterwegs zu sein - so richtig Porsche-Feeling mag sich aber nicht einstellen.
Das kommt eher im Macan S auf, der ab nächstem Jahr lieferbar ist. Dessen V6 mit drei Litern Hubraum und einem Lader im Central Turbo Layout, arbeitet auch bereits im Panamera und Cayenne. Im Macan liefert er 260 kW/354 PS und 480 Nm Drehmoment. Bei einem Beschleunigungsvermögen von 5,1 Sekunden aus dem Stand auf 100 und einer Höchstgeschwindigkeit von 254 km/h kommt man sich dann schon eher wie in einen Porsche vor. Der Motor reagiert unmittelbar auf den Befehl des Gaspedals. Der Verbrauch: 8,6 Liter auf 100 Kilometer.
Beide regeln den Kraftfluss serienmäßig über ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Stufen - wie üblich praktisch ohne Schubkraftunterbrechung und mit einer Spreizung der Gänge, die sich nach dem eingestellten Fahrprogramm richtet und die sehr schnelle Gangwechsel erlaubt. Der Allradantrieb sorgt für beste Traktion auch auf feuchter Straße. Komplett neu abgestimmt wurde das Fahrwerk. Die Lenkung ist feinfühlig und direkt, die Federung durchweg komfortabel abgestimmt.
Den neuen Macan wird es zunächst in der Vierzylinder-Version geben, zum Preis von 58.763 Euro. Im nächsten Jahr folgt dann der S. Über seinen Preis schweigt sich Porsche noch aus. Der vergleichbare bisherige Macan war für 61.738 Euro zu haben - der neue dürfte 2.500 bis 3.000 teurer sein.