Porsche AG Stammwerk in Zuffenhausen

In seinem Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen führt Porsche umfangreiche Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen für die Fertigung der nächsten Generation zweitüriger Sportwagen durch. (Bild: Porsche)

Porsche macht sein Stammwerk in Stuttgart fit für die Zukunft: Künftig sollen auf der traditionellen Montage-Linie der zweitürigen Porsche Sportwagen neben den Modellen mit Boxer-Motor auch die elektrischen Sportwagen der nächsten 718er Generation vom Band laufen. Für die Baumaßnahmen investiert der Stuttgarter Sportwagenbauer rund 250 Millionen Euro. „Die Umbaumaßnahmen ermöglichen gesteigerte Effizienz, höchste Qualitätsstandards sowie die Mix-Fertigung von Verbrenner- und E-Sportwagen. Damit schlagen wir für die Sportwagen-Produktion ein neues Kapitel auf in puncto Smart Factory“, erläutert Produktionsvorstand Albrecht Reimold.

Im Zuge der Umbauten werden zahlreiche Anlagen in der Sportwagenfertigung erneuert. Analog zur Taycan-Fertigung kommen bei den Zweitürern fahrerlose Transportsysteme zum Einsatz. Die Fertigung wurde zudem um weitere Qualitätsprüfstände, zusätzliche Logistikflächen und ein neues Hochregallager erweitert. Darüber hinaus wird die Montage des E-Antriebs für den zukünftig elektrischen Macan in das bestehende Motorenwerk integriert.

Flexline ersetzt Fließband im Porsche-Werk

Zur Integration neuer Fertigungsabschnitte hat Porsche die Produktionslinie seiner zweitürigen Sportwagen im Stammwerk räumlich ausgedehnt. Wie bereits in der Produktion des elektrischen Porsche Taycan kommen hier nun ebenfalls fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) zum Einsatz. Die FTF ersetzen auf einer sogenannten Flexiline das klassische Fließband und erlauben so eine noch variablere Produktionsweise – was mit Blick auf die künftige Mix-Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren und Elektroantrieben auf einer Linie von Vorteil sein könnte, so der OEM.

Zudem hat Porsche sein Qualitätsmanagement weiterentwickelt: Dazu zählen neue Montage-Prozesse wie auch neu eingerichtete Stationen für die Qualitätssicherung. Den Grundsätzen des First-Time-Quality-Ansatzes mit kleinen Regelkreisen folgend, wurden standardisierte Qualitätsabsicherungs- und Freigabepunkte in den Produktionsablauf integriert. Die einzelnen Prüfpunkte entlang der Montagelinie werden vom Montageende beginnend gesteuert. Für eine optimale Fahrzeugabnahme wurden diverse Abläufe angepasst und unter anderem ein neuer Lichttunnel installiert.

Prüfstände wurden komplett erneuert

Der sich anschließende Finish-Bereich wartet nach den jüngsten Umbauten mit einer klareren Ablauforganisation und weiterentwickelten Prüfabläufen auf. Hierzu wurden unter anderem die Akustikprüfstände an die Anforderungen von Elektrofahrzeugen angepasst. Zudem wurden die Prüfstände zur Dichtheits- sowie zur Oberflächenkontrolle vollständig erneuert. Bereits seit dem Jahr 2022 erweitert der Automobilhersteller die Logistikflächen des Karosseriebaus mit einem Neubau an Stelle des ehemaligen Porsche Zentrums. Nach der geplanten Fertigstellung im Jahr 2025 sollen Hochregallager über zwei Stockwerke den Karosseriebau der Taycan- und der Sportwagen-Fertigung mit Teilen versorgen. Zudem beliefert ein neues, im September 2023 eröffnetes Hochregallager das gesamte Montage-Werk mit verschiedenen Fahrzeug-Komponenten. Das Teilelager verfügt dabei über ein Speichervolumen von ca. 35.000 Kubikmetern, was rund 40.650 Lagerplätzen für Paletten und Behälter entspricht.

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