Der neue Range Rover kommt auf höchsten Befehl. "Tata wollte dieses Auto von dem ersten Tag an haben", erzählt Land Rover-Chefdesigner Gerry McGovern freimütig. Dass es mit dem neuen Modell etwas länger dauerte, liegt an der Tatsache, dass die Briten finanziell zunächst nicht auf Rosen gebettet waren und erst einmal andere Projekte Vorrang hatten. Jetzt ist die Zeit reif für, um das Modellportfolio zu vervollständigen. Schließlich klafft zwischen dem Evoque und dem neuen Discovery eine Lücke. "Wir wollen die Kunden abholen", erklärt Baureihenleiter Kevin Stride.
Der 4,80 Meter lange Menschenfänger heißt "Velar". Ein großer Name, zweifelsohne. Schließlich trugen die ersten Range Rover Prototypen, die 1969 die Testfahrten aufnahmen, diese Bezeichnung. Der neue Range Rover tritt direkt gegen den Porsche Macan und den BMW X4 an. "Fahrdynamisch können wir auf alle Fälle mithalten", verspricht Kevin Stride. Die verwindungssteife Aluminium-Plattform kommt vom Jaguar F-Pace und am Heck sorgt ein E-Differential für agile Kurvenfahrten. Aber auch im Gelände soll der Velar seinem Markennamen gerecht werden. "Es ist ein echter Range Rover", sagt Gerry McGovern. Per Luftfederung senkt sich die Karosserie um 40 Millimeter, beim Aussteigen und hebt sich bei Bedarf bis zu 51 Millimeter an. Das hilft bei der Range-Rover-obligatorisch hohen Watttiefe von 650 Millimetern (wenn Luftfedern verbaut sind).
Wer einen simplen BMW X4-Gegner erwartet, wird enttäuscht. Der Velar ist kein hochbeiniges Coupé. Auf den ersten Blick fällt die glattgebügelte Karosserie und die extrem schmalen Scheinwerfer auf. "Das Design und das Engineering sind nicht mehr getrennt. Jede Linie erfüllt einen Zweck", erklärt Gerry McGovern. Das Ergebnis dieser interdisziplinären Kooperation ist der aerodynamischste Range Rover aller Zeiten mit einem famosen cW-Wert von 0,32. Dazu tragen auch die versenkbaren Türgriffe bei - Tesla lässt grüßen. Der Radstand von 2,87 Metern lässt auch auf vernünftige Raumverhältnisse hoffen. Ein erstes Platznehmen zeigt: Hinten finden großgewachsene Personen Platz, nur jenseits der 1,90 Metern wird es eng. Das alles geht nicht zu Lasten des Kofferraums - der hat ein Volumen von 673 Litern, da passen zwei Golfbags locker rein.
Neues Bedienkonzept
Bei einem ambitionierten Eintrittspreis von 56.400 Euro und immerhin 90.850 Euro für die Top-Version darf auch der Luxus nicht zu kurz kommen. Da geht Range Rover neue, interessante, ökologische Wege: Leder spielt nicht mehr die erste Geige. Sitze mit edlen Stoffbezügen der dänischen Firma Kvadrat, die auch die Möbel-Luxusfirma Vitra beliefert, sind ebenso zu haben, wie Sitzbahnen aus Recycling-Plastikflaschen, die sich anfühlen, wie Alcantara. Die Perforation des Gestühls entspricht der britischen Nationalflagge, dem Union Jack, soviel Patriotismus muss sein. Im Cockpit ist Reduktion Trumpf: Der Innenraum ist deutlich entschlackter als bisher.
In der Mittelkonsole befinden sich zwei 10,2-Touch-Bildschirme, bei den Top-Versionen blickt der Fahrer auf ein 12,3-Zoll-Instrumenten-Display. Die Bedienung soll laut den Range Rover Verantwortlichen deutlich einfacher sein, als bisher und über die Monitore, wie bei einem Tablet, klappen. Die neue Terrain-Response wird nicht mehr über ein Drehrad, sondern über den unteren Touchscreen eingestellt. "Die Fahrerablenkung war bei der Entwicklung ein großes Thema", sagt KevinMcStride. LED-Scheinwerfer sind serienmäßig, außerdem sind sowohl Voll-LED-Scheinwerfer mit Matrix-Funktion, als auch Laser-Scheinwerfer erhältlich, die 550 Meter weit strahlen sollen.
Bei den Motoren gibt es zunächst keine großen Überraschungen: fünf Triebwerke stehen beim Marktstart zur Verfügung: zwei Vierzylinder-Diesel mit 132 kW / 180 PS, 177 kW / 240 PS und ein V6-Selbstzünder mit 221 kW / 300 PS. Die Benziner haben 184 KW / 250 PS (Vierzylinder), ein Sechszylinder mit 279 kW / 380 PS und am Ende des Jahres vervollständigt ein neuer 300 PS Vierzylinder-Ottomotor der Ingenium-Baureihe das Antriebsangebot. Um möglichst viele Kunden anzusprechen, sind zwei Versionen des neuen Range Rovers ab Juli erhältlich: Der etwas konventionelle Velar und der sportliche aerodynamisch optimierte Velar R-Dynamic, der unter anderem durch kupferfarbene Lufteinlässe erkennbar ist.
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