Schaeffler übernimmt Aerosint vom US-amerikanischen Unternehmen Desktop Metal. Über die Details der Übernahme haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Das Startup wird künftig unter dem Namen Schaeffler Aerosint SA firmieren und als neuer Standort von Schaeffler Special Machinery in die Struktur des Zulieferers integriert.
„Schaeffler Aerosint SA bietet die erste industrielle Lösung für simultanen Multimaterialdruck“, erklärt Schaefflers Produktionsvorstand Andreas Schick. Die Akquise sei „ein wichtiger Schritt hin zur industriellen Nutzung metallbasierter, additiver Fertigungsverfahren im Bereich Industrie 4.0.“
Mit der Übernahme erhält Schaeffler unter anderem Zugang zur Selective Powder Deposition-Technologie (SPD) von Aerosint, die das Auflegen homogener Schichten aus mehreren nebeneinander angeordneten Materialbereichen ermöglicht. Der selektive Auftrag verschiedener Pulver soll so das richtige Material in der benötigten Menge an die gewünschte Stelle bringen. Sogenannte Recoater halten mehrere Materialpulver separat bereit. Ähnlich einem Schlitten bei Bürodruckern appliziert dieser 3D-Bauteile in bis zu 300 μm großen Pulverpixeln. Die bereits am Markt verfügbare SPD-Technologie lässt sich auf additive Fertigungsverfahren wie Laser Powder Bed Fusion und Binder Jetting wie auch indirekte Verfahren anwenden. Schaeffler Special Machinery kündigte an, die Technologie in einem ab 2024 erhältlichen System für Multimaterial-3D-Druck einsetzen.
Aerosint beschäftigt 19 Mitarbeiter und hat seinen Hauptsitz im belgischen Herstal. Seit 2021 gehörte das 2016 gegründete Jungunternehmen zum US-Unternehmen Desktop Metal.