Toyota Produktion in Motomachi

Bei Toyota stehen heute die Bänder still. Ursache ist ein IT-Ausfall bei Zulieferer Kojima Industries. (Bild: Toyota)

Als möglicher Grund für den Ausfall beim Zulieferer mit Hauptsitz in der japanischen Präfektur Aichi wird derzeit ein Cyberangriff vermutet. Für Toyota als Abnehmer von Motorkomponenten des Unternehmens hat der Ausfall deutliche Folgen: An allen 14 japanischen Produktionsstandorten des Autoherstellers standen gestern alle 28 Produktionslinien still. Der Konzern entschuldigte sich bei seinen Kunden und Zulieferern für den Vorfall. Einen Tag später hat Toyota heute die Wiederaufnahme der Produktion angekündigt. Von dem Ausfall ist nach Aussage des Herstellers die Fertigung von insgesamt 13.000 Fahrzeugen betroffen gewesen.

Cyberangriffe auf Fertigung nehmen zu

Vor allem durch den stärkeren Einsatz von Ransomware und vorhandene Sicherheitslücken sind 2021 die Lieferketten der Fertigungsindustrie zunehmend in den Fokus von Cyberkriminellen geraten, heißt es in einer aktuellen Studie von IBM Security. Insgesamt zielten im vergangenen Jahr 23 Prozent aller weltweiten Attacken auf die Fertigungsindustrie. Für die Fokussierung der Cyberkriminellen auf das produzierende Gewerbe machen die Studienautoren Gründe aus, die in Anbetracht des Produktionsausfalls bei Toyota bereits wenige Tage später in einem konkreten Beispiel bewahrheitet haben: Vor allem durch die Auswirkungen von Störungen auf nachgelagerte Lieferketten sei es möglich, einen Dominoeffekt auszulösen und Unternehmen etwa zur Zahlung von Lösegeld zu bewegen. Statt sich in Sicherheit zu wiegen sollten Unternehmen davon ausgehen, dass sie kompromittiert seien und ihr Schwachstellenmanagement verbessern, so der Rat der Studienautoren.

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dpa