Der Daimler-Vorstand hat Grund zum Stolz sein: Nummer 1 der Premiumautobauer und glänzende Zahlen.

Der Daimler-Vorstand hat Grund zum Stolz sein: Nummer 1 der Premiumautobauer und glänzende Zahlen. (Bild: Mayer)

„Wir wollen die Zukunft von Daimler aus einer Position der Stärke heraus gestalten. Dazu müssen wir so schnell und wie möglich auf neue Marktentwicklungen und ein sich fundamental änderndes Wettbewerbsumfeld reagieren können“, sagte Daimler CFO Bodo Uebber. Die anvisierte Aufstellung soll die unternehmerische Verantwortung der Divisionen stärken und für mehr Eigenständigkeit der Divisionen und auf den Märkten sorgen.

Geplant sind – unterhalb einer  Daimler-AG-Holding - drei starke Geschäftseinheiten mit eigener unternehmerischer Verantwortung. Zwei Bereiche müssten neu gegründet werden - eine eigenständige Pkw-Division für Mercedes-Benz Cars & Vans und eine Sparte für Trucks & Busses. Dritte im Bunde wäre die bereits eigenständig agierende Division Daimler Financial Services.

Die Zustimmung der Arbeitnehmerseite erwirbt sich der Konzernchef durch eine Verlängerung der Beschäftigungssicherung bis Jahresende 2029. Kontinuierliche Investitionen in die deutschen Standorte und 3 Milliarden Euro extra für die Pensionskasse des Konzerns sollen die Mitarbeiter und Betriebsräte zur Zustimmung motivieren. Seit 2013 hat sich das Pensionsvermögen des Daimler-Konzerns  von 14,6 auf 27,2 Milliarden nahezu verdoppelt. „Wir honorieren damit den Einsatz unserer Belegschaft, die einen ganz wesentlichen Anteil am Erfolgspfad von Daimler hat“, sagte Uebber.

Experten werten diesen Schritt auch als Möglichkeit, mit einer der Divisionen als eigenständigem Unternehmen an die Börse zu gehen. Daimler-Chef Zetsche sowie CFO Uebber wollten aber derartige Überlegungen nicht bestätigen. Eher im Gegenteil.

Due Dilligence für dreistelligen Millionenbetrag

Ob diese Holding-Struktur tatsächlich umgesetzt wird, untersucht der Stuttgarter Konzern gerade in einer Due Dilligence, die ökonomische, steuerrechtliche und organisatorische Auswirkungen evaluieren soll. „Daneben müssen IT-Systeme angepasst und zahlreiche Tochtergesellschaften im Konzern umgehängt werden“, erläuterte der Cheffinanzer. „Wir kommen mit den Arbeiten zügig voran, allerdings gehen hier Gründlichkeit und Sorgfalt vor Schnelligkeit“.  Allein in die Prüfung des anvisierten Konzernumbaus investiert der Daimler-Vorstand einen dreistelligen Millionenbetrag.

Bis dahin bleibt offen, welche Abteilungen in der Holding verbleiben sollen. Buchhaltung, IT, Rechts- und Finanzabteilung können nach Aussagen von Experten sowohl in der zentralen Holding gebündelt sein, oder in den einzelnen Divisionen verankert sein. Das führt allerdings meistens zu Parallelstrukturen im Unternehmen und somit auch zu höheren Kosten. Eine Geschäftsführung und die entsprechenden Aufsichtsgremien müsste angeblich jede Division einzeln vorhalten.

Sollten sich Vorstand und Aufsichtsrat für die Umsetzung der neuen Unternehmensstruktur entscheiden, müsste die Hauptversammlung der Daimler AG dem zustimmen. Eine entsprechende Vorlage könnte den Gesellschaftern im Frühjahr 2019 zur Hauptversammlung vorgelegt werden.

Eigene Kommunikationsunit für Konzernumbau

Die Unternehmenskommunikation von Daimler installierte für die entsprechende Kommunikation nach innen und nach außen ein eigenes Presse-Team. Die Abteilung steuert alle mit dem Projekt zusammenhängenden Kommunikationsaktivtäten.

Projekt Zukunft zielt nach internen Infos darauf ab, „die drei Divisionen mit eigener Verantwortung sowie hohem Wertschöpfungspotenzial zu etablieren, um mit noch mehr Markt- und Kundennähe für die Herausforderungen im neuen automobilen Zeitalter gerüstet zu sein. Den darauf gerichteten Kommunikationsaktivitäten, die in enger und kontinuierlicher Abstimmung mit Projektteam und allen relevanten Stakeholdern erfolgen, kommt im Hinblick auf die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns und seiner Geschäftsfelder eine zentrale Rolle zu“.

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