AvtoVAZ Bo Andersson

Die Zeit von Bo Andersson bei AvtoVAZ ist abgelaufen. (Bild: AvtoAVZ)

Auf den ersten Blick scheint es ganz klar, warum Andersson gehen muss. Die Absatzzahlen sind infolge der Krise auf dem russischen Automarkt miserabel. Doch nicht nur der Lada-Hersteller AvtoVAZ leidet, auch andere Hersteller haben zu kämpfen. So hätten die AvtoVAZ-Anteilseigner dem ehemaligen GM-Manager wohl noch eine Chance gegeben, das Ruder herumzureißen, wenn Anderssons Auftreten ihm nicht zum Verhängnis geworden wäre.  

Er entließ ein Drittel der Belegschaft und organisierte die Produktion um. Laut Unternehmensinsidern war Anderssons aggressive Vorgehensweise dabei dem staatlich kontrollierten Anteilseigner Rostec nun übel aufgestoßen. So war auch der Rausschmiss des Managers laut der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires von Rostec-Chef Sergei Chemezov initiiert worden. Hauptanteilseigner Renault-Nissan habe nur noch zugestimmt.

Doch nicht nur Anderssons Auftreten war der russischen Staatsholding mit guten Kontakten in den Kreml ein Dorn im Auge. Der schwedische Manager dampfte die Beziehungen zu den russischen Automobilzulieferern ein und schloss neue Verträge mit internationalen Zulieferern. Eigentlich ein notwendiger Schritt, gelten doch die Geschäftsbeziehungen zwischen AvtoVAZ und den russischen Zulieferern als von Bestechung verseucht. Doch mit dem Lada-Hersteller verloren die russischen Automobilzulieferer ihren wichtigsten Kunden. Ihr Leid klagten sie Präsident Wladimir Putin höchstpersönlich. Laut Russland-Kennern habe dieser wiederum seinen Einfluss bei Rostec geltend gemacht.

Nun ist AvtoVAZ auf der Suche nach einem neuen CEO, der sich in Zeiten der Krise der gewaltigen Herausforderung stellt, den Russen-OEM wieder in ruhigere Fahrwasser zu führen. Wie es aus Unternehmenskreisen heißt wird der Neue wohl aus dem Management-Team von Renault-Nissan kommen.

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