Die Flabeg Automotive Holding GmbH mit Sitz in Nürnberg und die Flabeg Deutschland GmbH in Furth am Wald haben jeweils Insolvenz angemeldet, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Dem Hersteller von Gläsern und Spiegeln habe das Amtsgericht Nürnberg daraufhin Rechtsanwalt Volker Böhm von der Sozietät Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Derzeit mache dieser sich in Gesprächen mit dem Management ein Bild der Lage. In den kommenden Wochen wird er im Anschluss die zur Verfügung stehenden Sanierungs-Optionen prüfen, um das Unternehmen wieder marktgerecht aufzustellen. Den Geschäftsbetrieb des Unternehmens beeinflusst das Insolvenzverfahren zunächst nicht. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert. Die ausländischen Flabeg-Gesellschaften haben keinen Insolvenzantrag gestellt.
Flabeg erklärt, in den vergangenen Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag in die Entwicklung und Produktion von Gläsern für den Fahrzeuginnenraum investiert zu haben. Die allgemeine Absatzkrise in der Automobilbranche im Herbst 2019 habe allerdings zu Umsatzeinbußen geführt. Die durch Corona verursachten massiven Umsatzeinbrüche in den vergangenen Monaten konnten vom Unternehmen nicht mehr aufgefangen werden.