Hyundai und die Tochtergesellschaft Kia, zusammen gemessen am Fahrzeugabsatz weltweit fünftgrößter Autobauer, haben sich am Montag ein gemeinsames Absatzziel für 2017 von 8,25 Millionen Fahrzeugen gesteckt. Das liegt 1,5 Prozent über dem Verkaufsziel für 2016. Weder Hyundai noch Kia gaben aktuelle Absatzzahlen preis, doch Branchenkenner gehen davon aus, dass die beiden ihre Prognosen das zweite Jahr in Folge verfehlt haben dürften.
Noch vor wenigen Jahren konnten die Südkoreaner mit prozentual zweistelligen Wachstumsraten auftrumpfen, als die schwache Heimatwährung, die schlanken Designs der Fahrzeuge und das clevere Marketing die Kunden lockten. Im Jahr 2010 hatte der Absatz der Hyundai-Kia-Gruppe seine Bestmarke gesehen. Nun aber hat die Verschiebungen der Verbrauchernachfrage zu den SUVs den Absatz und die Profitabilität des Unternehmens gedrückt.
Bei seiner Neujahrsansprache sagte Chairman Chung Mong Koo, die "Industrie steht vor härteren Geschäftsbedingungen mit einem schärferem Wettbewerb und einem Schritt in Richtung Handelsprotektionismus." Er kündigte an, dass Hyundai und Kia mehr als zehn neue oder überarbeitete Modelle auf den Markt bringen wollen und somit versuchen, dem Kundengeschmack gerecht zu werden. Insbesondere bei den SUVs wolle sich der Konzern breiter aufstellen und auch die Produkteinführungen bei den umweltfreundlicheren Autos soll beschleunigt werden, sagte Chung Mong Koo weiter.
In diesem Jahr will Hyundai 5,08 Millionen Fahrzeuge weltweit absetzen und Kia strebt Verkäufe von 3,17 Millionen Fahrzeugen an. Die Südkoreaner mussten für China, dem größten Markt von Hyundai, maue Absatzzahlen melden. Denn die chinesischen Autobauer, die günstigere, aber verbesserte Modelle anbieten, haben den ausländischen Fahrzeugherstellern das Leben schwer gemacht.
In den Vereinigten Staaten, der zweitgrößte Markt von Hyundai, läuft es ebenfalls nicht gut: Im Dezember trat der Topmanager Dave Zuchowski zurück, weil die Absatzzahlen schlechter als das Industriewachstum ausfielen. In Südkorea hat den Streik der Belegschaft von Juli bis September zu erheblichen Produktionsausfällen bei dem Konzern geführt.