Produktionsstart der neuen A-Klasse im Mercedes-Benz Werk Rastatt

Produktionsstart der neuen A-Klasse im Mercedes-Benz Werk Rastatt: Im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Cars ist Rastatt das Lead-Werk für die Kompaktwagen. (Bild: Daimler)

Nach dem Start in Rastatt soll in wenigen Wochen bereits die erste A-Klasse im Mercedes-Benz-Werk Kecskemét in Ungarn vom Band laufen, so Daimler. "Mercedes-Benz Cars startet mit der A-Klasse eine beispiellose Anlaufkaskade. In unserem globalen Produktionsnetzwerk können wir innerhalb kürzester Zeit die Fertigung unserer Fahrzeuge in gewohnter Top-Qualität hochfahren und den Markt weltweit noch schneller beliefern. Wir nutzen dafür moderne Industrie 4.0 Technologien", so Daimlers Produktionsvorstand Markus Schäfer.

Die neue A-Klasse ist das erste Modell der vierten Generation der Kompaktwagen und löst das seit 2012 produzierte Vorgängermodell ab. Aktuell besteht die Kompaktwagenfamilie aus fünf Modellen: A-, B-Klasse, CLA, CLA Shooting Brake und GLA. In Zukunft werden es acht Modelle sein.

Im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Cars ist Rastatt das Lead-Werk für die Kompaktwagen. Das Werk verantwortet die globale Steuerung und Planung der Produktion sowie das Qualitäts- und Lieferantenmanagement. Außerdem steuert Rastatt im Kompaktwagen-Produktionsverbund die Fertigung im ungarischen Werk Kecskemét, bei Beijing Benz Automotive Co. (BBAC) in China sowie beim finnischen Produktionspartner Valmet Automotive in Uusikaupunki. Zukünftig erweitert das Joint Venture-Produktionswerk COMPAS (Cooperation Manufacturing Plant Aguascalientes) in Aguascalientes in Zentralmexiko den globalen Kompaktwagen-Produktionsverbund von Mercedes-Benz Cars. Im zweiten Quartal 2018 folgt der Anlauf der A-Klasse in Kecskemét und bei Valmet Automotive. Das Werk Rastatt unterstützt den reibungslosen Anlauf in den anderen Werken, etwa durch die Qualifizierung von Mitarbeitern und Fachexperten vor Ort.

Umfangreiche Baumaßnahmen waren Teil der Vorbereitungen auf die neue Kompaktwagen-Generation. So wurden zwei Karosserie-Rohbauhallen auf über 50.000 Quadratmeter erweitert. Der Aufbau der zusätzlichen Produktionsflächen war erforderlich, um die Vorgängergeneration der A-Klasse sowie die B-Klasse und den GLA ohne Unterbrechung bis zum Anlauf der neuen Fahrzeug-Generation fortzusetzen. Die neuen Flächen werden künftig auch für die Produktion der neuen Modelle am Standort benötigt. Dazu gehören in Zukunft auch kompakte Elektrofahrzeuge der Produkt- und Technologiemarke EQ.

Digitale und flexible Produktion

Alle Mercedes-Benz Werke im globalen Produktionsnetzwerk sind über das System „Integra“ miteinander vernetzt. Damit kann beispielsweise das Werk Rastatt als Lead-Werk für die Kompaktmodelle weltweit auf die Daten aus allen anderen Standorten des Produktionsverbundes zugreifen und sich – falls nötig – auf Anlagen und Roboter aus der Ferne aufschalten oder Programme aufspielen und diese vor Inbetriebnahme testen. So können Verbesserungen für alle Werke im Sinne eines best practice übernommen werden. Darüber hinaus kommen moderne, digitale Produktionstechnologien und zukunftsweisende Industrie 4.0-Lösungen zum Einsatz:

  • Fahrerlose Transportsysteme (FTS): Mit seiner Vielzahl an Ausstattungsvarianten setzt die neue A-Klasse im Hinblick auf Effizienz und Flexibilität hohe Anforderungen an die Produktion, die unter anderem mithilfe von intelligenten Logistikkonzepten umgesetzt werden. Fahrerlose Transportsysteme (FTS) liefern Warenkörbe mit den exakt auf das individuelle Fahrzeug abgestimmten Komponenten und Bauteilen ans Band, wo sie ohne Zwischenpuffer montiert werden.
  • Das Konzept einer „papierlosen Fabrik“, das die Dokumentation der einzelnen Arbeitsschritte auf Papier ersetzt, wird durch modernste Datenübertragung und neue Hardwarelösungen sukzessive in die Hallen integriert. Zusätzliche mobile Endgeräte wie Tablets, Smartphones und Smartwatches unterstützen die Mitarbeiter bei den einzelnen Arbeitsschritten.
  • Justierung von Head-up Displays: Die neue A-Klasse verfügt über ein optionales Head-up-Display (HUD). Wichtige Informationen werden damit direkt ins Sichtfeld des Fahrers an die Frontscheibe projiziert. Damit die Anzeige genau im Sichtfeld des Fahrers liegt, muss diese nach der Montage justiert werden. Bei der neuen A-Klasse kommt dafür ein neues und besonders einfaches Verfahren zum Einsatz. Dies kann an ausgewählten Stellen auf dem Montageband durchgeführt werden. Ein Mitarbeiter setzt sich dazu mit einem Tablet-Computer, der mit zwei zusätzlichen Kameras bestückt ist, hinter das Lenkrad. Die eine Kamera misst das Tablet auf einen bestimmten Punkt in der Instrumententafel ein. Auf dem Bildschirm erhält der Mitarbeiter über Pfeile Hinweise, in welche Position er das Tablet bringen muss. Ist diese erreicht, wird automatisch eine Aufnahme über die zweite Kamera ausgelöst und das Bild analysiert. Die abgeleiteten Einstellparameter werden über WLAN via OBD-Schnittstelle an das Steuergerät des HUD gesendet und dieses entsprechend justiert. Die zweite Kamera überprüft abschließend die Position und die Form des Bildes.
  • Qualitäts-Tor: Das sogenannte „Q-Tor“ bietet Live-Visualisierungen der Fertigungsschritte am Band und macht Prozesse der Qualitätsprüfung so digital und in Echtzeit möglich.

Die neue A-Klasse feierte ihre Weltpremiere am 2. Februar 2018 und wurde im März auf dem Autosalon in Genf erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Seit März ist sie bereits bestellbar. Die Markteinführung ist im Mai.

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