Nach dem Vorbild Renaults

Nissan gibt Beteiligungen in Russland ab

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Nissan-Produktion in St. Petersburg
Das Nissan-Werk in St. Petersburg verfügt über eine jährliche Produktionskapazität von 100.000 Fahrzeugen.

Für den symbolischen Preis von einem Rubel hat Nissan seine Beteiligungen in Russland abgegeben. Für den japanischen Hersteller gilt ein sechsjähriges Rückkaufrecht.

„Im Zuge der Verhandlungen ist es gelungen, ein Format zu finden, bei dem das Unternehmen seine Betriebsfähigkeit wahrt: die Kernkompetenzen, der Produktionszyklus und die Arbeitsplätze bleiben erhalten - und das sind immerhin 2.000 Mitarbeiter des Unternehmens“, sagte Industrieminister Denis Manturow laut einer Pressemitteilung seines Ministeriums. Die Anteile gehen an ein staatliches Institut. Nissan erhält ein sechs Jahre gültiges Rückkaufsrecht.

Das Übergabeschema gleicht dem Beteiligungsverkauf von Renault. Der französische Autobauer hatte im Mai wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine seine Unternehmensbeteiligungen in Russland an den Staat übergeben und sich ein Rückkaufrecht gesichert. Nissans wertvollster Besitz in Russland ist ein Autowerk in St. Petersburg mit einer Kapazität von rund 100.000 Fahrzeugen pro Jahr.

Die Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi hat nach Einschätzung von Carol Thomas, Osteuropa-Spezialistin beim der Wirtschaftsberatung LMC, besonders unter der Lage im russischen Markt zu leiden. Insgesamt seien hier rund 15 Prozent der globalen Einnahmen weggebrochen. „Schließlich war das Land für die Allianz mit mehr als 560.000 Zulassungen der zweitgrößte Markt.“