Renault Elektroautos

Zu dem 2022 von Renault angekündigten E-Auto-Geschäftsbereich Ampere wird Nissan als strategischer Partner dazustoßen. (Bild: Renault)

Die Renault-Gruppe und Nissan haben nun offiziell die Vereinbarungen zu einer strategischen Partnerschaft geschlossen, die bereits im Februar 2023 angekündigt wurde. Den endgültigen Abschluss der vorgesehenen Transaktionen erwarten die Unternehmen im vierten Quartal 2023. Die folgenden Ziele bilden dabei den Kern der Vereinbarungen: Operative Projekte mit hoher Wertschöpfung, verbesserte Flexibilität durch neue Initiativen sowie die Neugewichtung der wechselseitigen Beteiligungen zwischen der Partner.

Die Partner erwägen damit neue Schlüsselprojekte in Lateinamerika, Indien und Europa aufzunehmen, die gewinnbringende Vorteile für alle Parteien bieten sollen. So werden die Renault Group und Nissan ihr Engagement in Indien durch neue Investitionen und Modelle verstärken. Zweitens werden die Allianz-Mitglieder ihre bestehenden Strategien in den Bereichen Elektrifizierung und emissionsarme Technologien abgleichen. Dazu werden sie in Projekte der jeweiligen Partner investieren und dort zusammenarbeiten, wo ein zusätzlicher Nutzen erwartet wird.

Renault und Nissan stärken ihre Allianz

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit hat Nissan zudem seine Absicht bekräftigt, sich als strategischer Investor an Ampere zu beteiligen, dem neuen EV- und Software-Unternehmen von Renault in Europa. Dementsprechend hat der OEM zugesagt, bis zu 600 Millionen Euro in Ampere zu investieren und sich damit einen Sitz im Aufsichtsrat zu sichern. Diese Investitionsmöglichkeit steht im Einklang mit der Elektrifizierungsstrategie des Autobauers und soll Synergien schaffen, die Nissans eigene Ziele und Initiativen in Europa und anderen potenziellen Märkten ergänzen.

Die endgültigen Vereinbarungen formalisieren auch die Neugewichtung der wechselseitigen Beteiligungen zwischen Renault und Nissan sowie die Verstärkung der Allianz. Geplant ist, eine Überkreuzbeteiligung von jeweils 15 Prozent beizubehalten, was ein Gleichgewicht im Machtverhältnis der im Jahr 2002 von Nissan und Renault gegründeten Allianz schaffen soll. Renault würde damit seinen aktuellen Anteil an Nissan um 28,4 Prozent und dementsprechend seinen Einfluss auf den japanischen Autobauer verringern. Den zu reduzierenden Aktienanteil an Nissan will Renault zunächst in einen Trust überführen, um die damit verbundenen bisherigen Stimmrechte zu neutralisieren. Die Partner verfassten in diesem Sinne einen neuen Allianzvertrag, der die derzeitigen Vereinbarungen zur Steuerung der Allianz vom 12. März 2019 ersetzen wird.

„Die heute unterzeichneten Vereinbarungen ermöglichen es uns, das nächste Kapitel der Renault-Nissan-Allianz aufzuschlagen“, kommentiert Jean-Dominique Senard, Chairman der Allianz. „Sie stärken unsere langjährige Partnerschaft und werden die Wertschöpfung für jedes Mitglied maximieren. Damit ist auch der Grundstein für eine neue ausgewogene, faire und effektive Führung gelegt.“

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