Auf der Hauptversammlung der VW-Dachgesellschaft Porsche SE wurde der inzwischen 80-Jährige als Aufsichtsrat wiedergewählt. Die Wahl war eine Formsache, weil die Eigentümerfamilien Piëch und Porsche sich schon vorher intern auf die Verlängerung des Mandats verständigt hatten. Die Familien halten die kompletten Stimmrechte, Kleinaktionäre und institutionelle Anleger sind nur über stimmrechtslose Vorzugsaktien an der Finanzholding beteiligt. Piëch sitzt seit 1981 in dem Kontrollgremium von Porsche.
Es war Piëchs erster öffentlicher Auftritt seit seinem Rücktritt als VW-Aufsichtsratschef im April 2015. Ein Grund für den Rücktritt war, dass Piëch in einem Machtkampf mit dem damaligen VW-Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn keinen Rückenwind von seinen Verwandten bekommen hatte. Die Porsche SE hält die Mehrheit der Stimmrechte an VW - der Autoclan hat damit auch das Sagen beim Wolfsburger Autokonzern.
Im April verkaufte Piëch sein milliardenschweres Porsche-SE-Aktienpaket großteils an seine Verwandten. Formal gesehen ist er aber noch PSE-Großaktionär, da der Verkauf noch nicht von Finanzbehörden abgesegnet wurde. Dieses Prozedere könnte sich bis Frühjahr 2018 hinziehen. Kommt das grüne Licht der Behörden, soll Piëch das Aufsichtsratsmandat niederlegen. Somit war seine Wiederwahl in dem PSE-Kontrollgremium am Dienstag (30. Mai) Piëchs wohl letzter offizieller Auftritt auf der Autobühne.