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Analyst Stephen Reitman von der französischen Großbank Societe Generale wertet die BMW-Rückstellung aber nicht als Schuldeingeständnis. Die Bilanzierungsvorgaben (IFRS) hätten den Schritt erforderlich gemacht. (Bild: BMW)

Die zuletzt überdurchschnittlich gut gelaufenen Aktien von Autoherstellern und Zulieferern haben Anleger am Montag (8. April 2019) zu Gewinnmitnahmen gereizt. Allerdings hielten sich die Verluste mit Ausnahme von Continental in Grenzen. So gaben die Kurse von BMW und Daimler letztlich nur leicht nach.

Die Aktie von Continental litt indes mit einem Verlust von über einem Prozent vor allem unter einem negativen Analystenkommentar. Kepler Cheuvreux hatte das Papier des Autozulieferers und Reifenherstellers von ‚Kaufen’ auf ‚Halten’ abgestuft. In der vergangenen Woche war es allerdings mit einem Plus von fast 12 % noch etwas stärker als der europäische Autosektor gestiegen.

Neben Continental zählten die Papiere von BMW mit einem Abschlag von 0,3 % zu den Verlierern im Dax. Hier belastete eine Rückstellung über gut eine Milliarde Euro für eine drohende Strafe in einem EU-Kartellverfahren etwas. Die operative Gewinnmarge (Ebit-Marge) des Auto-Segments wird laut dem Unternehmen daher im laufenden Jahr nun voraussichtlich 1 bis 1,5 Prozentpunkte unter dem bisherigen Korridor von 6 bis 8 % liegen.

Analyst Stephen Reitman von der französischen Großbank Societe Generale wertet diese Rückstellung aber nicht als Schuldeingeständnis. Die Bilanzierungsvorgaben (IFRS) hätten den Schritt erforderlich gemacht, schrieb er. Und daraus resultiere die nun niedriger erwartete Ebit-Marge. Er passte diese in seinem Bewertungsmodell an und senkte sein Kursziel für die BMW-Aktie von 76 auf 74 Euro. Sein Anlageurteil beließ er auf ‚Hold’.

Der europäische Automobilsektor war in der vergangenen Woche um 7 % vorgerückt. Dabei hatte er vor allem von den sich verdichtenden Hinweisen auf einen positiven Ausgang der Handelsgespräche zwischen den USA und China profitiert. Vom jüngsten Tief des Autosektors zum Jahresanfang hat sich dieser mittlerweile um mehr als 20 Prozent erholt.

Auch bei den Zulieferern aus der zweiten Börsenreihe nahmen Investoren zum Wochenbeginn verschiedentlich Kursgewinne mit. So büßten die Aktien von Dürr und Hella um knapp ein beziehungsweise über ein halbes Prozent nach. Derweil drehten die Aktien des Zulieferers und Rüstungskonzerns Rheinmetall dank eines Bundeswehr-Afftrags mit mehr als ein Prozent ins Plus.

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dpa