Im Daimler-Stammwerk Stuttgart-Untertürkheim verschärft sich der Streit zwischen Betriebsrat und Management um die Zukunft der Elektro-Produktion immer mehr. Nachdem Gespräche beider Seiten erneut ohne Ergebnis geblieben waren, sagte die Mitarbeitervertretung nun für diesen Samstag (8. Juli) die Genehmigung sämtlicher Überstunden an dem zentralen Standort ab. Damit drohen - wie schon in der vorigen Woche - Ausfälle in der Autofertigung. Anders als zuletzt will der Daimler-Betriebsrat diesmal auch „produktionsbegleitende Bereiche“ einschließen.
„Da das Unternehmen keine Zusagen macht, werden wir den Druck weiter erhöhen“, erklärte der örtliche Betriebsratschef Wolfgang Nieke. Kernpunkt der Konflikts ist die Frage, für welche elektrischen Bauteile Untertürkheim künftig innerhalb des Daimler-Konzerns zuständig sein soll - und ob sich die Beschäftigten teils auch außerhalb ihrer Arbeitszeit dafür fortbilden sollen. Am vergangenen Wochenende hatte die Chefetage wegen ausbleibender Lieferungen aus dem Werk die Frühschicht zum Bau der E-Klasse in Sindelfingen abgesagt. Beide Fabriken sind eng miteinander verzahnt.