Der Gouverneur des Bundesstaates Puebla Miguel Barbosa erließ am Freitagabend ein entsprechendes Dekret, um die Zunahme von Corona-Infektionen zu vermeiden. Darin heißt es, in Puebla herrschten keine Bedingungen für die Wiederaufnahme der Aktivitäten in der Automobilindustrie. Die mexikanische Regierung hatte die Automobilindustrie in eine Liste der wirtschaftlich essenziellen Aktivitäten aufgenommen.
Volkswagen Mexiko hatte am 20. März eine vorübergehende Einstellung seiner Produktion wegen der globalen Pandemie zunächst bis zum 12. April angekündigt. Später hieß es, im Laufe des Monats Mai gehe es wieder los. Dann sollten die zwei VW-Werke am 1. Juni wieder in Betrieb gehen.
Die Wiederaufnahme der Aktivitäten von Volkswagen und Audi in Puebla würde nach einem Bericht der mexikanischen Zeitung La Razón die Rückkehr von mehr als 30.000 Mitarbeitern bedeuten. In Mexiko wurden inzwischen nach offiziellen Angaben 62.572 Menschen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet, 6.989 von ihnen starben demnach.
Das VW-Werk in Puebla, rund 120 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt, ist eines der größten des Konzerns weltweit. Im vergangenen Jahr wurden dort mehr als 440.000 Fahrzeuge der Modelle Tiguan, Jetta und Golf hergestellt. In der Fabrik in Guanajuato rund 350 Kilometer nordwestlich von Mexiko-Stadt wurden gut 330.000 Motoren gefertigt. Der Konzern beschäftigt in Mexiko rund 13.000 Mitarbeiter.