Nachdem die staatliche Förderung genehmigt ist und beide Standortgemeinden den Plänen zugestimmt haben, nun der symbolische Spatenstich erfolgen.
Neben Northvolt-Chef Peter Carlsson werden zum offiziellen Baustart nicht nur Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), sondern auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erwartet. In Regierungskreisen ist von einem Leuchtturmprojekt der Energie- und Verkehrswende die Rede. Der Standort in einer Region mit Windkraft im Überschuss biete beste Voraussetzungen für eine Produktion mit grünem Strom.
Das Unternehmen will nach eigenen Angaben nicht weniger als die "grünste Batterie der Welt in Serie" produzieren. Das Werk soll geklärtes Abwasser aus der Region für Kühlzwecke nutzen. Wärme aus der Produktion könnte an ein mögliches Fernwärmenetz der Stadt Heide abgegeben werden. Angedacht ist auch eine Anlage zum Recycling von Altbatterien ausrangierter E-Autos.
Northvolt betont Standortvorteile der Westküste Schleswig-Holsteins
"Die Fabrik wird einen Schub für das ganze Land Schleswig-Holstein und insbesondere für die Westküste bringen", sagte Landeswirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU). Gemeinsam mit dem Bund wolle das Land die logistischen Voraussetzungen für den Betrieb schaffen. Die Region Dithmarschen könne mit der Fabrik und bereits existierender Forschungseinrichtungen sowie der reichlich vorhandenen grünen Energie zur Energiewende-Kompetenzregion werden.
Northvolt baut seine Fabrik auf einer Fläche von 110 Hektar in den Gemeinden Lohe-Rickelshof und Norderwöhrden. 2026 soll die Produktion anlaufen. Die Bedeutung des Werkes reicht weit über den Norden hinaus. Die deutsche Autoindustrie will insgesamt unabhängiger von dominanten Zulieferern aus Asien werden.
Seit 2021 liefen vor Ort Gespräche über die Ansiedlung. Anfang des Jahres genehmigte die EU-Kommission schließlich Fördermittel und Garantien für das Projekt von Bund und Land von 902 Millionen Euro. Sie unterstützen den Bau der Batteriefabrik mit rund 700 Millionen Euro. Hinzu kommen mögliche Garantien über weitere 202 Millionen Euro. Von den Fördermitteln entfallen etwa 564 Millionen auf den Bund und bis zu 137 Millionen Euro auf Schleswig-Holstein.
Das schwedische Unternehmen hat nach eigenen Angaben einen Auftragsbestand von mehr als 50 Milliarden Dollar. Kunden sind die Volkswagen-Gruppe, BMW, Scania und Volvo Cars. Im schwedischen Västerås befindet sich ein Forschungs- und Entwicklungscampus für Batteriezellen. Seit 2022 produziert das Unternehmen auch in einem Werk im schwedischen Skellefteå.