Eine Warmumformanlage in der Produktion von Benteler.

Die Warmformtechnologie wird bei Benteler vor allem für Kunden aus der Automobilbranche eingesetzt. (Bild: Benteler)

Im Forschungsprojekt ML4Pro2 kooperiert Benteler unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Entwurfstechnik Mechatronik, um maschinelles Lernen für intelligente Produkte und Produktionsverfahren verfügbar zu machen. Hierfür analysiert das Unternehmen Daten, die während der Produktion von Bauteilen in Warmumformpressen entstehen.

„Unser Plan im Rahmen des Forschungsprojekts ist es, die Maschinenparameter unserer Warmumformpressen aufzuzeichnen und zu analysieren. Wir prüfen beispielsweise genau, wie Temperatur und Druck zusammenwirken“, erklärt Daniel Köchling, Industrie 4.0-Manager bei Benteler.

Wärmebildsystem ersetzt optischen Messplatz

Die Warmformtechnologie wird vor allem für Kunden aus der Automobilbranche eingesetzt. Die Formpressen bereiten Blechplatinen zu hochfesten Bauteilen auf, beispielsweise zu A- und B-Säulen, Rahmenteilen sowie Quer- und Längsträgern. Die Qualität wird unter anderem dadurch bestimmt, wie sich die Wärme während des Pressvorgangs verteilt. Bislang erfolgte die Qualitätskontrolle am Ende des Produktionsprozesses anhand eines optischen Messplatzes.

Nun verwendet der Automotive-Konzern im Rahmen des Forschungsprojektes ein Wärmebildsystem, welches die Wärmeverteilung bei einem Bauteil aufzeichnet, sobald es die Presse verlässt. Diese thermografischen Daten werden als Teil der vorausschauenden Qualitätskontrolle eingesetzt. So soll anhand der Analyse von Prozesswärme bereits im Vorfeld identifiziert werden, ob die Pressteile der geforderten Qualität entsprechen werden.

„Künftig sind wir in der Lage, im Bedarfsfall schneller zu reagieren und Produktionsparameter zu ändern. Damit ist gewährleistet, dass die Temperaturprofile der Komponenten innerhalb der Toleranz bleiben und Qualitätsverbesserungen während des laufenden Prozesses möglich werden“, führt Köchling weiter aus.

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