Häufig sind es kleine Lösungen, die eine große Wirkung haben können. Bei Volkswagen in Sachsen hat der Autobauer mit seinem Partner IBM nach achtzehn Monaten Bilanz gezogen. Ziel war es, durch die Implementierung der SAP-Lösung S/4HANA zahlreiche Prozesse zu digitalisieren, die zuvor zeitaufwändig manuell ausgeführt wurden. Das Ergebnis sind laut IBM sinnvolle Kosteneinsparungen in Finanz-, Planungs- und Controlling-Prozessen. Sachsen eigne sich laut Unternehmensangaben besonders als Standort dieses Pilotprojektes, da die Tochtergesellschaft „Volkswagen Sachsen GmbH“, an den Standorten Zwickau, Chemnitz und Dresden, die komplette Fahrzeug- als auch die Komponentenfertigung vereint.
„Der Wechsel von Excel-Arbeitsblättern hin zu ERP-Software „S/4HANA“ von SAP änderte unsere bisherige Arbeitsweise grundlegend und stieß einen Kulturwandel im Unternehmen an“, sagt Kai Siedlatzek, Managing Director Finance und Controlling bei der Volkswagen Sachsen. Für die rund 2.000 Mitarbeiter – etwa ein Fünftel der Mitarbeiter bei Volkswagen Sachsen -, die jetzt mit dieser neuen SAP Anwendungen arbeiten, seien jetzt wichtige Prozesse standardisiert. Viele Abläufe mussten noch vor Monaten manuell bearbeitet werden oder die Analyse erfolgte durch Excel-Arbeitsblätter. Anstatt wie zuvor komplexe Berichte zeitaufwändig zu erstellen, sollen die VW-Mitarbeiter nun in der Lage sein, die Rentabilität und verschiedene Dimensionen der Kosten wie Fahrzeugmodelle, Branchen oder Produktionsstätte mit dieser Software unverzüglich berechnen zu können. Zudem gebe es weniger Kostenstellen und Hierarchieebenen. Auf diesen „Change-Management-Prozess“ wurden die Mitarbeiter in Workshops und einem E-Learning-Programm vorbereitet. „Uns war es wichtig, die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter ins Zentrum unserer Überlegungen zu stellen“, erklärt Jörg Baldauf, Partner, Automotive Industry, IBM Global Business Services.
Volkswagen will mit diesem Ergebnis aber noch einen Schritt weiter gehen. Die erfolgreiche Implementierung dieser SAP-Lösung durch IBM Services in Sachsen diene nicht nur als Pilot für die weltweite Marke Volkswagen Pkw, weitere globale Standorte könnten folgen, heißt es dazu vom Projektpartner IBM. Durch die neuen schlanken Prozesse werde es außerdem möglich sein, die E-Mobilität bezahlbar zu machen.