Planmäßig startet Ende Mai die Produktion des ID.4 in Emden

Als zweites deutsches Werk startet Emden die Produktion des ID.4 nach über zwei Jahren Umbauphase. (Bild: Volkswagen)

Nach der zweijährigen Umbauphase, die 2020 begann, konnte Volkswagen in den vergangenen Tagen planmäßig mit der Serienproduktion des E-Modells ID.4 am Standort Emden beginnen. Herzstück der MEB-Produktion ist die neu errichtete Halle 20. Auf rund 50.000 Quadratmeter finden hier Montage, Finish und Batterielager ihren Platz. Neben den insgesamt sechs neuen Hallen und Logistikgebäuden wurde auch in zahlreiche Förderbrücken und Roboter investiert. Ein optimiertes Konzept der Logistik verringert den Flächenbedarf an dieser Stelle um 30 Prozent und verkürzt viele Wege. Fertigungsleiter Thomas Scholz betont, dass auch ergonomische Arbeitsplätze einen Fokuspunkt des Umbaukonzepts darstellen. Eine Milliarde Euro hat sich der Hersteller die Transformation des Emdener Standorts kosten lassen.

VW verfolgt Elektrifizierungsstrategie mit großen Schritten

Bis Ende des Jahres sollen Werksleiter Uwe Schwartz zufolge 4.000 ID.4 pro Woche in Emden gefertigt werden. „Der zügige Ausbau der Fertigungskapazitäten für unser Erfolgsmodell ID.4 ist ein wichtiger Baustein unser Accelerate Strategie. Wir beschleunigen damit die Transformation in Richtung CO2-freier Mobilität und schaffen weitere Kapazitäten, um die hohe Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu bedienen“, kommentiert Ralf Brandstätter, CEO der Marke Volkswagen Pkw. Des Weiteren will der Autobauer 2023 den ID.6, der intern auch Aero-B genannt wird, als elektrische Alternative zum Passat im Werk Emden einführen und dort ab 2024 die Produktion komplett auf E-Fahrzeuge umrüsten.

VW-Werk Zwickau wird Blaupause für Emden

Bevor der Umbau fertiggestellt wurde, war Zwickau das einzige deutsche Volkswagen-Werk, in dem der ID.4 gefertigt wird. Bereits im August 2020 hatte dort die Serienproduktion von E-Autos begonnen. Um von diesem Vorsprung zu profitieren und bestens auf die Herausforderungen der E-Fertigung vorbereitet zu sein, haben 400 Mitarbeiter aus Emden, darunter auch Scholz selbst, den sächsischen Standort im Vorhinein für über sechs Monate besucht. In zahlreichen Schulungstagen konnten so Stück für Stück die nötigen Qualifikationen im Bereich der Fertigung auf MEB-Basis erlernt werden.

Auch die restliche Besatzung des Werks soll immer mehr an die Elektromobilität herangeführt werden. Dafür setzt der OEM mittlerweile verstärkt auf einen Gamification-Ansatz: Neben klassischen Schulungen sollen unter anderem virtuelle Montagetrainings und ein Escape Room dabei helfen, die Beschäftigten zu informieren und gleichzeitig für die Arbeit mit dem neuen Konzept zu motivieren. Stellvertretend für die Montagemannschaft in Halle 20 verkündet Meistervertreterin Stephanie Lorenz am Ende der Produktionsführung „Wir sind bereit für den ID.4 und wir sind bereit für die Elektromobilität, denn wir alle hier elektrisieren ab heute den Norden.“

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