Die Automobilproduktion steht vor einem Wandel. BMW, Tesla und Mercedes treiben humanoide Robotik voran – und der Schritt von der Demo zur Anwendung wird greifbar. Gleichzeitig muss man nüchtern bleiben: Vieles sind Hochglanzvideos. Noch.
Anushka DixitAnushkaDixit
Martin LargeMartinLargeMartin LargeRedakteur
Figure AI soll in BMW-Werken unterstützen. Nur eines von mehreren Beispielen, wie humanoide Roboter die Zukunft der Automobilproduktion verändern könnten.BMW
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Kernaussagen zum Stand der humanoiden Robotik in der Autofabrik 2025
• Humanoide Roboter entwickeln sich rasant von Forschungsprojekten zu industriellen Werkzeugen.
Besonders in der Automobilproduktion schließen sie Automatisierungslücken, die klassische
Roboter aufgrund variabler Bauteile, wechselnder Geometrien und unstrukturierter Umgebungen
nicht bewältigen können.
• Große OEMs wie BMW, Mercedes-Benz, Tesla, BYD und Geely treiben Pilotanwendungen in realen
Fabriken voran. Erste produktive Einsatzfelder erwartet die Industrie für 2026–2027.
Diese frühen Szenarien konzentrieren sich auf einfache, aber schwer automatisierbare
Tätigkeiten wie flexibles Handling, Pick-and-Place oder visuelle Inspektionen.
• Bis Anfang der 2030er-Jahre könnten humanoide Roboter zunehmend komplexe Montageprozesse
übernehmen und sich als flexible Ergänzung zur bestehenden Hochgeschwindigkeitsrobotik etablieren.
In Summe bilden sie einen zentralen Baustein der „Automotive Factory 2030“, in der starre
Automatisierung und KI-gestützte humanoide Flexibilität zusammenwirken.
Jahrzehntelang wurde in der Automobilproduktion der Großteil der Automatisierung von starren, hochpräzisen Industrierobotern getragen, die zuverlässig schweißen, lackieren, schrauben oder Teile montieren. Doch ihre Fähigkeiten enden dort, wo Unvorhersehbarkeit beginnt: variable Bauteile, wechselnde Geometrien, unstrukturierte Umgebungen. Genau an diesen Stellen setzt die jüngste Generation humanoider Roboter an. Maschinen, die nicht nur greifen und laufen können, sondern lernen, sich anpassen und Entscheidungen in Echtzeit treffen. So zumindest die Vision. Und in der Tat hat diese Technologie in den letzten zwei Jahren einen Entwicklungsschub erlebt, ohne dass ein Ende abzusehen ist. Hersteller wie BMW, Tesla und Mercedes-Benz investieren massiv in humanoide Robotik, während Start-ups wie Figure AI in Rekordzeit marktreife Prototypen entwickeln. Doch trotz beeindruckender Videos und großspuriger Ankündigungen ist es wichtig, die Realität nüchtern einzuordnen: Von einer breiten Einführung ist die Branche 2025 noch weit entfernt.
Humanoide Roboter in der Automobilproduktion: Der Übergang von Pilot zu Praxis
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Was es hingegen gibt, sind ernstzunehmende Pilotprojekte, konkrete Produktionsbeispiele und ein technologisches Momentum, das die kommenden Jahre entscheidend prägen dürfte. Zahlen gefällig? Ein aktueller Bericht von IDTechEx zeichnet ein erstaunlich klares Bild: Die Analysten gehen davon aus, dass die Automobilindustrie in den kommenden zehn Jahren zum mit Abstand größten Einsatzfeld humanoider Roboter wird – mit einem potenziellen Bedarf von bis zu rund 1,6 Millionen Systemen weltweit, die perspektivisch entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt werden könnten.
Humanoider Roboter ist nicht gleich Humanoider Roboter. Sie unterscheiden sich hinsichtlich Gewicht, Traglast und Laufzeit – ein Thema, das für die Automobilfertigung zunehmend relevant wird. Modelle von Tesla, Figure und Agility Robotics liegen in dem Leistungsbereich, den OEMs für flexible Montageprozesse testen. Schwere Plattformen wie Boston Dynamics und OverSonics bewegen sich bereits im Segment robuster Industrieanwendungen. Hersteller aus China und den USA drängen mit unterschiedlichen Konzepten gleichzeitig auf den Markt.IDTechEx
Warum die Automobilindustrie zum Leitmarkt für humanoide Roboter wird
Der Bericht zeigt sehr deutlich, dass humanoide Roboter 2025 noch am Anfang stehen, die Automobilbranche jedoch bereits die Schlüsselrolle bei ihrer Industrialisierung übernimmt. Laut IDTechEx existieren derzeit zwar nur begrenzte reale Anwendungsfälle, doch gerade die Automobilindustrie verfügt über jene Produktionsvolumina, Automatisierungsgrade und Lieferketten, die für eine Skalierung humanoider Systeme notwendig sind. Tesla, BYD, XPeng und Xiaomi entwickeln teilweise eigene humanoide Roboter, während BMW und Mercedes-Benz mit Anbietern wie Figure AI und Apptronik kooperieren – eine für die Branche ungewöhnlich breite Aufstellung, die IDTechEx als frühen Indikator für einen grundlegenden Wandel wertet.
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Welche Aufgaben humanoide Roboter heute wirklich übernehmen
Besonders interessant ist die Einschätzung, dass humanoide Roboter in der Automobilindustrie zunächst vergleichsweise einfache, aber bislang schwer automatisierbare Tätigkeiten übernehmen werden: etwa das Handhaben variabler Bauteile, einfache Pick-and-Place-Operationen, Labeling-Aufgaben oder visuelle Inspektionsschritte. Sie schließen Automatisierungslücken, etwa bei komplexen Montageschritten oder dynamischer Zusammenarbeit mit Werksmitarbeitern. Carolin Richter, Leiterin für Next-Generation Robotics bei BMW, sagte dazu im Interview auf der Automotive Logistics & Digital Strategies Europe: „Generative KI bietet uns das Potenzial, Aufgaben zu automatisieren, die bislang als unmöglich galten.“ In dieser ersten Phase geht es nicht darum, bestehende Roboterzellen zu ersetzen, sondern Lücken zu schließen, die klassische Automatisierung seit Jahrzehnten offenlässt.
Automobil Produktion Kongress 2026
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Zeithorizont bis 2033: Vom einfachen Handling zu komplexer Montage
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IDTechEx prognostiziert, dass zwischen 2026 und 2027 die ersten stabilen, produktiven Einsatzfelder entstehen werden – also Szenarien, in denen humanoide Roboter definierte Arbeitspakete im realen Fertigungsprozess übernehmen. Zwischen 2028 und 2033 könnten dann zunehmend komplexere Montageaufgaben folgen, vor allem dort, wo variierende Geometrien, enge Toleranzen oder flexible Greifprozesse für klassische Industrieroboter eine wirtschaftliche Hürde darstellen.
Technische Hürden: Hände, Batterien, Aktoren – und der Preis
Gleichzeitig benennt der Bericht zentrale Hindernisse, die humanoide Roboter 2025 noch von einem breiten industriellen Einsatz trennen. An erster Stelle stehen die hohen Stückkosten, die weit über klassischen Industrierobotern liegen. Viele der benötigten Komponenten – etwa hochpräzise Gelenke, Sensoren oder Getriebe – werden bislang nur in kleinen Stückzahlen gefertigt, was die Systeme teuer und schwer skalierbar macht.
Als besonders kritisches Bauteil gelten die Roboterhände. Sie müssen feinfühlig zugreifen, aber auch mechanisch robust sein und Tausende Lastzyklen überstehen. Genau hier scheitern viele Systeme im Dauerbetrieb: Überhitzung, Verschleiß und mangelnde Präzision gelten als häufige Probleme. Ähnlich herausfordernd ist die Entwicklung leistungsstarker Aktoren, die gleichzeitig Kraft, Geschwindigkeit und Energieeffizienz liefern müssen. Die Fertigungskapazitäten für solche Spezialkomponenten sind begrenzt und bilden laut IDTechEx einen klaren Flaschenhals.
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Hinzu kommt die Batterieproblematik. Mobile humanoide Roboter benötigen viel Energie, um Balance, Wahrnehmung und Motorik zu steuern. Die Laufzeiten liegen oft nur bei wenigen Stunden – viel zu wenig für echte Schichtmodelle. Ohne Fortschritte in Energiedichte und thermischem Management bleibt der Dreischichtbetrieb bislang unerreichbar.
Schließlich ist die Langzeitzuverlässigkeit noch nicht bewiesen. Während humanoide Roboter in Pilotzellen überzeugen, fehlen belastbare Nachweise, dass sie industrielle Verfügbarkeiten von über 95 % dauerhaft erreichen. Genau deshalb sieht IDTechEx humanoide Systeme aktuell als Ergänzung – nicht als Ersatz – zur etablierten Industrierobotik.
Warum humanoide Roboter die Automobilfabrik nicht ersetzen, sondern ergänzen
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Trotz dieser offenen Punkte zeichnen die Analysten ein deutliches Bild: Kein Industriezweig wird humanoide Roboter schneller und umfassender aufnehmen als die Automobilindustrie. Das liegt weniger an Visionen, sondern an der Struktur der Branche selbst – an hohen Stückzahlen, globalen Plattformen, enormem Kostendruck und einem Fachkräftemangel, der bestimmte Aufgaben zunehmend schwer besetzbar macht.
Ausblick bis 2035: Humanoide Robotik als Baustein der Automotive Factory 2030
IDTechEx kommt schließlich zu dem Schluss, dass humanoide Roboter sich nicht als Ersatz für bestehende Industrierobotik etablieren werden, sondern als flexible Ergänzung. Genau diese Kombination – starre Hochgeschwindigkeitsautomatisierung einerseits, humanoide Flexibilität andererseits – bildet aus Sicht der Analysten das Fundament der „Automotive Factory 2030“.
Wo kommen humanoide Roboter heute bereits zum Einsatz?
Besonders hervorzuheben ist BMWs Partnerschaft mit dem US-Startup Figure AI. In realen Produktionsumgebungen testet BMW den Einsatz humanoider Roboter, um Flexibilität zu erhöhen, Arbeitskräftemangel abzufedern und Aufgaben zu automatisieren, die bisher außerhalb der Reichweite klassischer Automatisierung lagen. Diese humanoiden Roboter sollen schon bald fester Bestandteil der Produktion werden. BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljković betonte: „Die Entwicklungen in der Robotik sind vielversprechend. Mit ersten Tests untersuchen wir aktuell die Einsatzmöglichkeiten humanoider Roboter in der Produktion. Wir wollen diese Technologie von der Entwicklung bis zur Industrialisierung begleiten.“
Roboter gegen den Fachkräftemangel
BMW gehört zu den ersten großen OEMs, die humanoide Roboter unter realen Bedingungen einsetzen. In Zusammenarbeit mit dem kalifornischen Robotikunternehmen Figure AI wird der humanoide Roboter Figure 02 im US-Werk Spartanburg getestet. Dieser Einsatz ist Teil der iFactory-Initiative, mit der BMW eine digitalisierte, nachhaltige und flexible Produktion verfolgt.
Die Roboter übernehmen Aufgaben wie das millimetergenaue Einsetzen von Blechteilen in Vorrichtungen – eine Aufgabe, bei der traditionelle Roboterarme oft an ihre Grenzen stoßen. Damit adressiert BMW auch den Fachkräftemangel und gewinnt gleichzeitig an Agilität. Richter erklärt: „Wir stellen uns eine Zukunft vor, in der Roboter ohne Programmierung trainiert werden – etwa über Sprachbefehle oder Imitationslernen.“ Außerdem denkt BMW darüber nach, auf nicht-zweibeinige Roboter auf mobilen Plattformen zu setzen – das vereinfacht die Zertifizierung, verbessert die Akkulaufzeit und erhöht die Tragkraft.
Wir glauben, dass wir in den nächsten vier Jahren bis zu 100.000 Roboter ausliefern können.
Brett Adcock, Gründer von Figure AI
100.000 humanoide Roboter geplant
BMW ist nicht der einzige Kunde: Im Januar 2025 meldete Figure-AI-Gründer Brett Adcock, dass ein weiterer Großkunde – eine der größten US-Firmen – einen Vertrag unterschrieben habe. Der kommerzielle Einsatz humanoider Roboter nimmt rasant Fahrt auf. „Unsere Roboterflotte bei BMW führt bereits End-to-End-Aufgaben durch“, sagte Adcock. „Das ermöglicht hohe Stückzahlen, senkt die Kosten und verbessert das KI-Datenfundament.“
Anfang Februar 2025 folgte ein Paukenschlag: Adcock kündigte die Beendigung der Kooperationsvereinbarung mit OpenAI an – Figure habe einen Durchbruch bei der End-to-End-KI für Roboter erzielt, vollständig intern entwickelt. „In den nächsten 30 Tagen zeigen wir etwas, das es so noch nie bei humanoiden Robotern gab.“ Gleichzeitig arbeitet BMW an einer eigenen Smart Robotics Platform, die humanoide Roboter in bestehende Systeme integriert – unabhängig vom jeweiligen Anbieter.
FAQ: Humanoide Roboter in der Automobilproduktion
Was sind humanoide Roboter in der Automobilproduktion?
Humanoide Roboter sind zweibeinige, menschenähnliche Maschinen mit Armen, Händen
und umfangreicher Sensorik. Sie übernehmen Aufgaben, die für klassische Industrieroboter
zu variabel oder unstrukturiert sind.
Welche Aufgaben übernehmen humanoide Roboter heute bereits?
Aktuelle Piloten decken einfache, aber schwer automatisierbare Tätigkeiten ab:
variierende Bauteile handeln, Pick-and-Place, Labeling, visuelle Inspektion
und präzises Einsetzen von Teilen in Vorrichtungen.
Ab wann ist ein breiter Einsatz in Autofabriken zu erwarten?
Erste produktive Einsatzfelder werden zwischen 2026 und 2027 erwartet.
Zwischen 2028 und 2033 könnten humanoide Roboter zunehmend komplexe
Montageschritte übernehmen.
Nein. Humanoide Roboter ergänzen klassische Robotik: Während Industrieroboter
hochpräzise, repetitive Aufgaben dominieren, schließen humanoide Systeme
die Automatisierungslücken in variablen, unstrukturierten Bereichen.
Wie helfen humanoide Roboter beim Fachkräftemangel?
Sie übernehmen monotone, körperlich belastende oder schwer besetzbare Tätigkeiten.
Dadurch werden Fachkräfte entlastet und Produktionsprozesse flexibler und stabiler.
Welche Rolle spielt KI für humanoide Roboter?
KI ermöglicht Lernen aus Demonstrationen, situative Anpassung und autonome
Entscheidungsfindung. Sie macht humanoide Roboter erst in variablen
Produktionsumgebungen einsatzfähig.
Mercedes-Benz: Humanoider Roboter Apollo im Produktionstest
Auch Mercedes-Benz treibt das Thema voran. Der Hersteller testet gemeinsam mit dem US-Unternehmen Apptronik den humanoiden Roboter Apollo. In Berlin-Marienfelde wird bereits erprobt, wie sich humanoide Systeme für materialnahe Tätigkeiten, Qualitätskontrollen und feinmotorische Aufgaben einsetzen lassen. Anders als bei BMW liegt der Fokus hier stärker auf Tätigkeiten, die eine präzise Interaktion mit Bauteilen und Werkzeugen erfordern – ein Bereich, der für klassische Roboter schwer zugänglich ist. Mercedes hat sich zudem an Apptronik beteiligt, was die strategische Relevanz des Themas unterstreicht
Teslas Optimus: Ambitionen eines universellen humanoiden Roboters
Tesla wiederum verfolgt eine andere Vision. Mit dem Optimus Gen 3 will das Unternehmen einen universellen humanoiden Roboter schaffen, der nicht nur in der Fabrik arbeitet, sondern langfristig auch in Haushalten und Servicebereichen eingesetzt wird. Die jüngsten Videos zeigen einen Roboter, der autonom läuft, feinmotorisch greift, dynamisch balanciert und Bewegungsabläufe direkt aus Videodaten erlernt. Gleichzeitig gibt es deutliche Fragezeichen: So hat Tesla bis heute kein einziges industrielles Pilotprojekt mit externen Partnern vorzuweisen, und Experten kritisieren, dass Optimus trotz spektakulärer Demos noch weit von einer Serienintegration entfernt ist.
China beschleunigt die Entwicklung – und verändert die Dynamik
Wo wird Mercedes' humanoider Roboter Apollo künftig seine Arbeit verrichten?Mercedes-Benz)
Tesla war einer der ersten Autobauer, der sich an das Thema humanoider Helfer in der Produktion heranwagte.(Bild: Tesla)
Chinesische OEMs wie Geely setzen auf Modelle des Anbieters UBTech.(Bild: UBTech)
KI als Schlüsseltechnologie der humanoiden Robotik
Die rasante Weiterentwicklung der KI ist der Haupttreiber der humanoiden Robotik. Im Gegensatz zu klassisch programmierten Industrierobotern nutzen moderne humanoide Roboter maschinelles Lernen, Sprachverarbeitung und generative KI. Diese Technologien ermöglichen es, komplexe Aufgaben zu analysieren, Muster zu erkennen, Entscheidungen vorherzusagen und sich in Echtzeit an das Umfeld anzupassen. BMW-Expertin Carolin Richter bringt es auf den Punkt: „Mit generativer KI schließen wir Lücken, die klassische Automatisierung nie erreichen konnte.“
Gerade in variablen Montageumgebungen – mit unterschiedlichen Modellen, Kundenwünschen und Stückzahlen – bietet diese neue Robotergeneration enorme Vorteile. Sie adressiert genau jene Bereiche, in denen traditionelle Robotik bislang regelmäßig an Grenzen stößt: flexible Greifprozesse, wechselnde Geometrien und unstrukturierte Stationen. Figure AI arbeitet aktuell an einem Modell, das Robotern beibringt, hochperformante Aufgaben zu erlernen – rein KI-basiert. Adcock: „Letzte Woche startete unser neuronales Netzwerk für den neuen Kunden-Use-Case. Heuristiken wären hier unmöglich – KI ist der einzige Weg. Es fühlt sich an wie Magie!“
Diese Kombination aus Sensorintelligenz, adaptiver Motorik und End-to-End-KI bildet das Fundament jener Robotergeneration, die nun Schritt für Schritt in die Produktionsrealität hineinwächst – zunächst vorsichtig, aber mit enormem Tempo.
Figure 03 und darüber hinaus: Die nächste Evolutionsstufe humanoider Robotik
Die Frage, wie humanoide Roboter sich in den kommenden Jahren entwickeln, beantwortet sich derzeit fast im Monatsrhythmus – und die kommende Generation setzt noch einmal deutlich höhere Maßstäbe. Mit Figure 03, das 2025 vorgestellt wurde, geht Figure AI über reine Pilotanwendungen hinaus und entwickelt gezielt eine Plattform für industrielle Dauerlast. Die neue Version soll leistungsstärkere Aktuatoren, präzisere Fingermechanik, stabilere Gelenke und einen vollständig KI-gesteuerten Bewegungs- und Greifalgorithmus kombinieren. Während Figure 02 bereits End-to-End-Aufgaben bei BMW abarbeitet, soll Figure 03 in der Lage sein, ganze Arbeitspakete autonom zu planen, effizienter zu greifen und eine komplette Schicht ohne manuelle Eingriffe zu überstehen.
Parallel dazu treibt Tesla den universellen Ansatz mit Optimus Gen 3 voran, Frontier Robotics entwickelt ein KI-Zentralmodell, das Hardware austauschbar macht, und chinesische Hersteller wie BYD und Geely beschleunigen die Integration humanoider Systeme in logistiknahe und materialnahe Produktionsbereiche. Die Dynamik zeigt klar: Humanoide Roboter verlassen das Stadium der spektakulären Demos und bewegen sich rasant in Richtung industrieller Realität.
Die kommenden Jahre werden entscheiden, wie schnell dieser Übergang gelingt. Fest steht jedoch: Mit Figure 03, Optimus Gen 3 und den chinesischen Plattformen beginnt eine Phase, in der humanoide Roboter nicht mehr nur technologische Versprechen sind – sondern zu einem integralen Bestandteil der „Automotive Factory 2030“ werden könnten.