Humanoide Roboter mit neuen Fähigkeiten

So verleihen Schaeffler und Neura Robotics der kognitiven Robotik Schub

Schaeffler wird Humanoide von Neura in seinem globalen Produktionsnetzwerk einsetzen.
Schaeffler wird Humanoide von Neura in seinem globalen Produktionsnetzwerk einsetzen.

Die Unternehmen verkünden eine Partnerschaft zur Entwicklung und Lieferung von Schlüsselkomponenten für humanoide Roboter und Aktoren. Schaeffler wird humanoide Roboter im eigenen Produktionsnetzwerk einsetzen.

Im Rahmen einer Technologiepartnerschaft zwischen dem Automobilzulieferer Schaeffler und dem Spezialisten für kognitive Robotik, Neura Robotics, will man dem Wachstumsfeld Humanoide Robotik Schub verleihen. Wie Schaeffler mitteilt, stellt das Unternehmen dafür Daten für das Physical-AI-Ökosystem bereit und entwickelt mit Neura Robotics neue industrielle Humanoid-Fähigkeiten, während sich Neura Robotics einen erheblichen Teil des Bedarfs an kompakten und leichten Aktoren für den Dauerlastbetrieb sichert. Schaeffler bietet in seinem Aktor-Portfolio für Humanoide Leistungsklassen bis zu 250 Newtonmeter an. Damit ist zum Beispiel der Humanoid 4NE1 imstande, auch hohe Gewichte zu transportieren. Teil des Deals ist zudem eine Abnahmevereinbarung über humanoide Roboter sowie die Integration in das globale Schaeffler-Produktionsnetzwerk.

(v.l.) Andreas Schick, Vorstand Produktion, Supply Chain Management und Einkauf der Schaeffler AG, David Reger, CEO und Gründer von Neura Robotics und Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, besiegelten die Technologiepartnerschaft.
(v.l.) Andreas Schick, Vorstand Produktion, Supply Chain Management und Einkauf der Schaeffler AG, David Reger, CEO und Gründer von Neura Robotics und Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, besiegelten die Technologiepartnerschaft.
Der Planetenradaktor von Schaeffler macht präzise Drehbewegungen von Humanoiden möglich.

Anwendungsdaten fließen in weltweites Ökosystem

Wie die Unternehmen mitteilen, generieren sie reale Anwendungsdaten, die für das Training von humanoiden Robotern essenziell sind. Diese sollen in das sogenannte Neuraverse einfließen. Dabei handelt es sich um ein weltweites kognitives Ökosystem, das physical AI vernetzt und schneller lernen lässt, um Fähigkeiten von Robotern laufend zu optimieren. Zentraler Bestandteil der Partnerschaft ist daher die gemeinsame Erfassung und Nutzung von Produktionsdaten als Basis für die Entwicklung industrieller Robotik-Fertigkeiten. Humanoide Roboter werde man gezielt für spezifische Aufgaben trainieren und kontinuierlich weiterentwickeln. Schaeffler wird zudem seine Expertise in der Entwicklung von sogenannten Planetenradaktoren einbringen, die sich etwa in Gelenken finden, die präzise Drehbewegungen ausführen, beispielsweise in Schultern, Ellbogen, Knien oder Handgelenken.

Integration zahlreicher Humanoider in die Produktion

Bis 2035 will der Autozulieferer eine mittlere vierstellige Zahl an Humanoiden in seine Produktion integrieren, wobei man dabei auch mit anderen renommierten Herstellern kooperiere, heißt es bei Schaeffler. „Mit Schaeffler unterstreicht einer der größten und erfahrensten Industrieplayer Deutschlands, dass man auf neue Technologien nicht warten darf, sondern sie aktiv vorantreiben muss“, sagt David Reger, CEO und Gründer von Neura Robotics. Andreas Schick, Vorstand Produktion, Supply Chain Management und Einkauf der Schaeffler AG, betont: „Schaeffler bringt seine jahrzehntelange Produkt- und Industrialisierungskompetenz in die Kooperation ein. Indem wir unser Know-how strategisch verknüpfen, stärken wir nicht nur unsere eigene Wettbewerbsfähigkeit, sondern setzen als Technologiepioniere auch Maßstäbe für den Wirtschaftsstandort Deutschland.