Lange Jahre lag das Audi-Design brach, Neuerungen suchte man vergeblich. Dann gab da es noch zahlreiche wechselnde Entwicklungsvorstände und den leidigen Dieselskandal. 2017 soll den Neustart für die Ringmarke bringen und genau der ist dringend nötig. Auf der North American International Autoshow in Detroit will Audi ab Mitte Januar den Startschuss für ein stimmungsvolles Jahr 2017 setzen. Die Ingolstädter zeigen auf der North American International Autoshow das Q8 Concept; mit opulenter Verzögerung ein lange vermisstes Konkurrenzmodell für den enteilten Bestseller BMW X6, der bereits in seiner zweiten Generation unterwegs ist und das Mercedes GLE Coupé. Das Q8 Concept ist eine Studie im Serienkleid, denn wer dem Blauling unter den eng geschnittenen Rock schaut, wird an der Karosserie gravierende Ähnlichkeiten zum späteren Serienmodell erspähen, das 2018 auf die internationalen Märkte rollt. Das 5,02 Meter lange SUV-Coupé mit Designanleihen an Ur-Quattro ruft bei Audi eine neue Designsprache ins Leben - unter der Federführung des Chefdesigners Marc Lichte.
Angetrieben wird die seriennahe Studie des Oberklasse-SUV-Coupés von einem 330 kW / 448 PS und 700 Nm starken Plug-In-Hybrid, der seine Leistung standesgemäß an beide Antriebsachsen überträgt. Der drei Liter große Sechszylinder-Benziner mit Turboaufladung wird von einem 100 Kilowatt starken Elektromodul unterstützt, der den zwei Tonnen schweren Allradler aus dem Stand in 5,4 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt und erst bei 250 km/h seinen Tatendrang einstellt. Der Normverbrauch des Plug-In-Hybriden liegt bei 2,3 Litern. Die im Heck verbaute Batterie besteht aus 104 Lithium-Ionen-Zellen. Mit 17,9 kWh Kapazität ermöglicht sie bis zu 60 Kilometer elektrische Reichweite; die Gesamtreichweite beträgt so bis zu 1.000 Kilometern. Eine Vollladung mit 7,2 kW Leistung dauert rund zweieinhalb Stunden.
"Der Q8 Concept demonstriert die Stärken unserer Marke sowohl im Bereich Technologie als auch im Design und gibt Ausblick auf einen künftigen Oberklasse-SUV in Serie", sagt Audi-Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter, "mit seinen Anzeige- und Bedienlösungen der nächsten Generation machen wir Konnektivität für den Kunden auf völlig neue Art erlebbar." Der künftige Audi Q8 kommt nahezu komplett ohne Schalter aus und lässt sich stattdessen über verschiedene berührungsempfindliche Touchpanels bedienen. "Mit dem Audi Q8 Concept und dann in der Serie mit dem Audi A8 wird ein komplett neues Bedienkonzept ohne Schalter eingeführt - ein Grundprinzip, dem alle nachfolgenden Modelle folgen werden", erklärt Chefdesigner Marc Lichte. Besucher der CES in Las Vegas konnten im vergangenen Jahr bereits einen Ausblick auf das zukünftige Cockpit werfen. Noch mehr zeigt der Q8 Concept in Detroit. Die 12,3 Zoll großen Digitalinstrumente sind dabei ebenso animiert wie die beiden Bedieneinheiten in der Mittelkonsole. Schalter gibt es nur noch für Zentralfunktionen wie Warnblinkanlage oder Einparkhilfe. "Unseren Modellen fehlte aus Sicht mancher Kunden die nötige Differenzierung", erklärt Marc Lichte, "das wird sich zukünftig ändern. Jedes Audi-Modell hat einen eigenen Charakter und wird dies in seiner Formensprache zum Ausdruck bringen - sowohl im Exterieur als auch im Interieur." Die Konzeptstudie des Audi Q8 verfügt über Platz für vier Personen und einen variablen Laderaum mit mindestens 630 Liter Volumen.
Auch wenn der Diesel gerade im Volkswagen-Konzern mehr denn je unter Druck bleibt und man die selbstzündenden USA wohl endgültig aufgeben muss, dreht sich bei den neuen Aushängeschildern A8, A7, A6 und auch dem Q8-Serienmodell vieles um die bekannt effizienten Diesel. Im Gegensatz zu Mercedes und BMW ist der Audi Q8 TDI mit sechs und acht Zylindern verfügbar - inkl. 48-Volt-Technik und Elektroboost. Dieselmotoren, die in der Basiskonfiguration rund fünf Liter Diesel verbrauchen, sind mit 280, 350 und 435 PS verfügbar. Noch kraftvoller geht es bei den Benzinern zu, die bei den Markenaushängeschildern A7 / A8 und auch dem 2018 auf den Markt kommenden Audo Q8 zwischen 250 und knapp 500 PS leisten.