Italdesign und Airbus zielen mit dem Popup auf eine wohlhabende Klientel, die mit der flexiblen Kapsel für das Pendeln in Großstädten nutzbar sein soll. Bis 2030 wird die weitere Zunahme von Verkehrsstaus in den Megacities prognostiziert. Deswegen beschlossen die Unternehmen ihre technische Kompetenz zusammenzuführen und gemeinsam in Angriff zu nehmen: Heraus kam eine Passagierkapsel, die mit zwei unterschiedlichen und unabhängigen elektrisch betriebenen Modulen – entweder mit dem Boden- oder dem Luftmodul - kombinierbar ist. Andere öffentliche Verkehrsmittel wie zum Beispiel Züge oder Hyperloops können die Kapsel ebenfalls transportieren.
"Der Popup ist ein Zweisitzer und kann wie ein Hubschrauber senkrecht starten und landen und ist damit die ideale Kombination von Automobil und Luftfahrt", erklärt Jörg Astalosch, CEO von Italdesign.
Astalosch erklärt das Konzept im Detail auf dem AUTOMOBIL FORUM, das am 12. und 13. Juli in München stattfindet. Hier erfahren Sie mehr.
Die Passagierkapsel von Popup besteht aus Karbonfaser in Schalenbauweise und ist 2,6 Meter lang, 1,4 Meter hoch und 1,5 Meter breit. Die Kapsel verwandelt sich durch Kopplung an ein Bodenmodul in ein batteriebetriebenes Stadtauto mit Karbonfaser-Chassis. Gerät das Gefährt bei seiner Fahrt durch die Stadt in den Stau, trennt die Kapsel die Verbindung mit dem Bodenmodul und wird – so zumindest die Theorie - durch das Luft-Modul mit acht gegenläufigen Rotoren aufgenommen. Das Rotormodul ist 5 mal 4,4 Meter groß wird ebenfalls mit elektrischer Energie betrieben. In diesem Fall kehrt das Boden-Modul autonom an eine Ladestation zurück oder nimmt eine andere Passagierkapsel auf.
Die Idee von Italdesign und Airbus ist die Kombination der Kapsel mit unterschiedlichen Trägern oder Antrieben und soll eine nahtlose Fortbewegung ermöglichen. Die Passagiere können die gesamte Fahrt über in der gleichen Kapsel verbleiben, ohne sich Gedanken über den Wechsel zwischen verschiedenen Transportmitteln machen zu müssen.
Airbus entwickelt aktuell eine Reihe radikaler Konzepte zur Stauvermeidung in Großstädten. "Das Hinzufügen der dritten Dimension verbessert zweifellos die Art und Weise, wie wir leben und uns von A nach B fortbewegen", so Mathias Thomsen, General Manager Urban Air Mobility bei Airbus. "Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Konstruktion außergewöhnlicher Fahrzeuge ist Italdesign für Airbus ein spannender Partner für dieses einzigartige Konzeptprojekt."
"Die Suche nach Lösungen für die Zukunft ist tief in unserem Unternehmen verwurzelt", so Italdesign-CEO Jörg Astalosch. "Heutzutage sind Autos ein Teil eines viel umfassenderen Ökosystems. Wenn man das Stadtfahrzeug der Zukunft entwickeln möchte, muss man auch über nachhaltige und intelligente Infrastrukturen, Anwendungen, Integration, Energieversorgungssysteme, Städtebau und soziale Aspekte nachdenken. In den nächsten Jahren wird sich der bodengebundene Verkehr auf ein neues Niveau weiterentwickeln und neben gemeinsamer Nutzung, Vernetzung und autonomer Funktion auch multimodal werden und sich in die dritte Dimension verlagern", so Astalosch weiter. "Mit Airbus fanden wir den perfekten Partner, der solche Visionen für die Zukunft in großen Metropolen teilt."