Dazu hat Gentex ein neues biometrisches System entwickelt, das aus einer Infrarot LED sowie einer hochauflösenden Kamera besteht und per Iriserkennung den Fahrer authentifiziert. Die Sensorik dafür befindet sich in einem automatisch abblendbaren Innenspiegel, da aus diesem Betrachtungswinkel die Iris in der natürlichen Sitzposition des Fahrers erfasst werden kann. Außerdem ist der Spiegel in allen Fahrzeugbaureihen einsetzbar und bietet zusätzlich Platz für andere elektronische Features – wie beispielsweise auch Car-to-Infrastructure-Komponenten.
Schon direkt nach dem Einsteigen erfolgt die Identifizierung und falls die Person autorisiert ist, lässt sich der Motor starten und sämtliche personalisierten Fahrzeugeinstellungen wie Sitz-, Spiegel- und Lenkradposition werden automatisch aktiviert. Die Möglichkeit, Produkte aus dem Bereich der Biometrie für Automotive zu nutzen, hat sich Gentex durch die kürzlich abgeschlossene strategische Partnerschaft mit Delta ID erschlossen – dem Marktführer für biometrische Identifikation, der die ActiveIRIS-Technologie ursprünglich für mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets entwickelt hat.
„Dieses System eignet sich perfekt für neue oder zukünftige Mobilitätslösungen wie zum Beispiel Carsharing,“ ist sich Steve Downing, Senior Vice President bei Gentex sicher. „Die Iriserkennung identifiziert und autorisiert den jeweiligen Fahrer und kann selbst alltägliche Zahlungsvorgänge wie Maut- oder Parkgebühren, Tanken oder Drive-in-Bestellungen individuell zuordnen.“
Ganzheitliche Lösung
Auf Gesichtserkennung per monochromem Infrarot-Sensor im Cockpit setzt dagegen eyeSight bei seiner neuen Automotive-Lösung, in der die Fahreridentifizierung um eine Aufmerksamkeitserkennung und eine Gestensteuerung ergänzt wird. Neben der Personalisierung von Sitzposition, Temperatur und dergleichen, soll die lernfähige Computererkennung auch die Aufmerksamkeit des Fahrers sicherstellen, indem sie Anzeichen von Müdigkeit und Ablenkung erkennt. In diesem Fall werden entweder automatische Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet oder ein Alarmsignal ausgelöst. Der gleiche Sensor, der die Aufmerksamkeits- und Fahrererkennung sicherstellt, ist im eyeSight-System darüber hinaus auch für die berührungsfreie Gestensteuerung zuständig.
„Dank der neuen, robusten Features zur computergestützten Erkennung ermöglichen unsere Automotive-Lösungen ein neues Fahrerlebnis und tragen dazu bei, die Ablenkung beim Autofahren zu minimieren,“ so Gideon Shmuel, CEO von eyeSight Technologies. Einen vergleichbaren Funktionsumfang bietet auch das System, das Bosch in seinem Konzeptfahrzeug auf der diesjährigen CES präsentiert hat. Dessen „Driver Monitor Camera“ ermöglicht ebenfalls eine Gesichtserkennung zur Personalisierung und eine Fahrerzustandserkennung. Für die Gestenbedienung setzt man bei Bosch jedoch auf Ultraschallsensoren, durch die der Fahrer einerseits spürt, ob seine Hand in deren Erkennungsbereich ist, und andererseits eine Rückmeldung zur ausgeführten Geste erhält. Diese neue Technik hat Bosch zusammen mit dem Startup Ultra Haptics aus Bristol (GB) entwickelt.