BMW will zurück; zurück zu alter Sportlichkeit und zurück in die Erfolgsspur, um Mercedes den ersten Platz als Nummer eins unter den Premiumherstellern abspenstig zu machen. Um wieder sportlicher, emotionaler und dynamischer zu wirken, haben sich die Bayern vor Jahren nach schwerem Ringen entschlossen, eine Neuauflage des BMW Z4 Realität werden zu lassen. Allein wäre das durch die zu erwartend geringen Stückzahlen wohl kaum zu rechnen gewesen, doch da kam den Bayern die ansonsten zähe Kooperation mit Toyota gerade Recht.
Toyota sucht Sportlichkeit, BMW bessere Kostenstruktur
Toyota suchte wie auch heute nach mehr emotionalem Markenimage und so fiel die Entscheidung, zusammen mit BMW einen dynamischen Zweisitzer zu konzipieren. Die offene Version ist demnach der BMW Z4, während die Coupéversion mit völlig anderem Design unter dem Namen Toyota Supra laufen wird. Die technische Basis ist weitgehend identisch; die Antriebe bringt jeder Hersteller selbst ein.
Da BMW die Hauptentwicklungsarbeit in dem Sportwagenprojekt übernommen hat, gibt es in Pebble Beach für die Münchner auch das Recht, als erster das Licht der automobilen Welt zu erblicken. Der neue BMW Z4 sieht aus wie ein muskulöser Boxer, der es kaum erwarten kann, endlich in den Ring zu steigen. Beim Gesicht sind die vier Scheinwerferaugen etwas überraschend erstmals übereinander positioniert; wohl um den Kühlergrill flacher und breiter werden zu lassen. Front, Seitenlinie und speziell das breite Heck sind durchweg sportlich, jedoch wild zerklüftet. Der neue Z4 wirkt dabei eine Klasse größer als das bei BMW und Kundenstamm mäßig beliebte Vorgängermodell mit Klappdach. Gerade deshalb war lange Zeit im Gespräch gewesen, den offenen Doppelsitzer zum Z5 aufsteigen zu lassen.
Rückkehr der Stoffmütze
Wichtiger erscheint jedoch, dass sich BMW von seinem Klappdach verabschiedet hat und der neue BMW Z4, der bei Magna in Graz gebaut wird, wieder mit einer deutlich stimmigeren Stoffkappe unterwegs ist, die sich auf Knopfdruck innerhalb weniger Sekunden elektrisch hinter den beiden Sitzen zusammenfaltet. Seine Weltpremiere feiert der BMW Z4 als M40i, der vom bekannten Dreiliter-Reihensechszylinder mit Turboaufladung angetrieben wird. Der leistet 250 kW / 340 PS beschleunigt den Roadster aus dem Stand in 4,6 Sekunden auf Tempo 100. Bei Tempo 250 wird wie bei den anderen BMW-Modellen abgeriegelt und der Normverbrauch liegt bei 7,1 Litern Super (162 g CO2/km). Mit dem Z4 M40i zeigen die Bayern in Kalifornien die Maximalmotorisierung, denn eine an sich erwartete Variante des Z4 M bleibt wie schon beim Vorgänger außen vor, da die zu erwartenden Stückzahlen zu gering seien.
Im Innenraum gibt es zwei ebenso bequeme wie wohl konturierte Sportsitze und das neue BMW-Cockpit, das ähnlich auch bei den neuen Modellen wie 3er, X5, X7 und 8er Einzug hält. Erstmals wird der BMW Z4 optional mit einem farbigen Head-Up-Display angeboten, bei dem die wichtigsten Informationen vor dem Fahrer in die Windschutzscheibe projiziert werden. Marktstart ist im kommenden Frühjahr. Dann wohl auch in schwächeren Versionen mit aufgeladenen Vierzylindern, wovon der Volumenmotor des BMW Z4 30i 260 PS leisten dürfte.