Wasserstoffelektrolyse

Bosch wird in Zukunft Komponenten für Elektrolyse-Systeme zur Wasserstoffgewinnung zu anbieten. (Bild: Adobe Stock / malp)

In entsprechenden Anlagen wird Wasser mit Hilfe von elektrischer Energie in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Elektrolyse-Komponenten sollen künftig aufgrund der bereits bestehenden Kompetenzen im Bosch-Bereich Mobility angesiedelt werden, bis Ende des Jahrzehnts sind bis zu 500 Millionen Euro Investment in die Technik geplant. Im Zuge der Dekarbonisierung der Wirtschaft und privater Gebäude rechnet die EU bis 2030 mit einem jährlichen Bedarf an regenerativem Wasserstoff von rund zehn Millionen Tonnen pro Jahr. Für den Komponentenmarkt rund um die Elektrolyse erwartet Bosch zu diesem Zeitpunkt ein Volumen von rund 14 Milliarden Euro mit den höchsten Wachstumsraten in Europa.

Zentrales Element des Elektrolyseurs ist wie auch in der Brennstoffzelle der Stack, also der Stapel mehrerer hundert einzelner Zellen. In beiden Systemen erfolgt die chemische Reaktion jeweils über eine Proton-Exchange-Membran (PEM). Bosch kombiniert den Elektrolyseur-Stack mit Steuergerät, Leistungselektronik und Sensoren zu einem sogenannten Smart Module. Um die Effizienz und Lebensdauer der smarten Stacks zu erhöhen, plant der Zulieferer einen regelmäßigen Datenaustausch mit der Bosch-Cloud. Die Systeme sollen ab 2025 an Hersteller von Elektrolyse-Anlagen und Industrie-Dienstleister geliefert werden, erste Pilotanlagen könnten bereits 2023 in Betrieb gehen.

Einen zentralen Vorteil der eigenen Strategie sieht Bosch in den erreichbaren Skaleneffekten. „Neben der Geschwindigkeit bilden die Kosten einen entscheidenden Faktor beim Hochlauf der Wasserstoff-Produktion. Hier können wir mit unserer Industrialisierungskompetenz und unserem Automotive-Know-how punkten“, erklärt Markus Heyn, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions. Bosch möchte daher an mehreren europäischen Standorten mit der Industrialisierung beginnen, dazu zählen Bamberg und Feuerbach in Deutschland, Tilburg in den Niederlanden, Linz in Österreich sowie Budweis in Tschechien.

Sie möchten gerne weiterlesen?