Zwischen Januar und August 2022 wurden in China rund 2,9 Millionen Elektro-Pkw zugelassen – rund 170.000 Einheiten mehr als im gesamten Vorjahr. Insgesamt erreichen BEV damit einen Rekordanteil von knapp 20 Prozent der Neuzulassungen im Reich der Mitte. Hinzu kommen noch rund 800.000 Fahrzeuge mit Plugin-Hybrid. Zu diesem Ergebnis kommt der Electromobility Report 2022 des Center of Automotive Management (CAM). Marktführer in China ist mit großem Abstand BYD mit einem Absatz von rund 710.000 Fahrzeugen. SAIC und Tesla folgen mit 256.000 beziehungsweise 207.000 verkauften Autos auf den Rängen zwei und drei.
Für das Gesamtjahr rechnet das CAM mit Neuzulassungen von rund 4,5 Millionen batterieelektrischen Fahrzeugen in China, was einem Wachstum von 165 Prozent entsprechen würde. Grund für den Boom der Fahrzeuge sind finanzielle Vorteile der chinesischen Regierung, die kürzlich bis Ende 2023 verlängert wurden.
Deutscher Markt für E-Autos wächst langsam
In Deutschland wurden hingegen zwischen Januar und August rund 228.000 Elektro-Pkw neu zugelassen. Damit legen reine Elektrofahrzeuge im um rund zehn Prozent rückläufigen Gesamtmarkt um zwölf Prozent zu. Der Marktanteil von BEV liegt damit bei rund 14 Prozent. Marktführer in Deutschland ist Volkswagen mit rund 27.000 abgesetzten Fahrzeugen, Tesla folgt mit rund 2.000 Pkw weniger auf dem zweiten Rang. Auf den weiteren Plätzen der Zulassungen folgen Hyundai, Audi, Fiat und Opel mit 15.000 bis 18.000 verkauften Fahrzeugen. Die Premiumhersteller BMW und Mercedes finden sich auf den Rängen acht und neun wieder. Auf einen besonders hohen Anteil E-Zulassungen kommen der Studie zufolge der erst seit 2021 im deutschen Markt aktive Hersteller MG Roewe (45 Prozent) sowie Fiat, Renault (je 31 Prozent) und Peugeot (30 Prozent). Besonders schlecht schneiden hingegen Ford, Mazda und Toyota mit niedrigen einstelligen Prozentzahlen ab. Im Falle von Toyota ist sogar nur einer von 200 Neuwagen elektrisch unterwegs. Der durchschnittliche Anteil an E-Verkäufen beträgt markenübergreifend 13,9 Prozent.
Für das Gesamtjahr 2022 rechnet das CAM mit deutschlandweit 370.000 Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen. Generell sei aufgrund der anhaltenden Lieferkettenprobleme, der Inflation und den steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten mit Zurückhaltung der Käufer zu rechnen. „Die Elektromobilität wächst in allen großen Automobilregionen, teils entgegen dem rückläufigen Gesamtmarkt. Mit dem Zeitalter der Elektromobilität verändert sich dabei zunehmend die angestammte Branchenstruktur und Rangordnung der Automobilhersteller“, fasst Studienleiter Stefan Bratzel zusammen. „Allerdings ist der Markthochlauf noch nicht selbsttragend, sondern immer noch stark durch die jeweiligen Förder-und Regulationskulissen geprägt.“