Wir können die Deutschen nicht auf der Autobahn schlagen! So lautet das Mantra, das jeder DS-Manager fast schon gebetsmühlenartig herunterbetet, sobald man die französischen Entscheider auf die Positionierung der PSA-Edel-Tochter anspricht. In Zukunft werde es bei der Mobilität um Luxus gehen, um raffinierte Detaillösungen - und wer kann das besser als die Grande Nation, die immerhin Premiummarken, wie Hermes, Louis Vuitton oder Channel zu Weltruhm gebracht hat. Gesagt, getan: Der 4,59 Meter lange DS 7 Crossback strotzt nur so vor Feinheiten und gibt damit die Richtung der gesamten Marke vor.

Es geht schon mit dem Cockpit los, dessen Design und Anmutung gewollt anders ist als bei den meisten Autos. Überall findet sich die DS-Raute, sei es auf Drehreglern oder in Bildschirm-Segmenten. So schick manche Details sind, manchmal übertreiben es die Gallier mit ihrem Streben nach Ästhetik: Der Schalter zum Verstellen der Außenspiegel ist direkt neben dem Lenkrad versteckt und befindet sich nicht in der Tür. Die Lenksäule ist zu kurz geraten und die bequemen Sitze könnten etwas mehr Seitenhalt bieten. Zwei Zwölf-Zoll-Monitore sorgen für den Informationsfluss, wobei die Instrumenten-Darstellung, die sich hinter dem Lenkrad befindet auch umgestaltet werden kann.

Platz ist vor allem im Fond genug, da übertrifft der DS 7 Crossback einige Konkurrenten, wie den BMW X1 oder den Audi Q3. Der Kofferraum hat ein Volumen von 555 Litern, aber die Ladekante ist recht hoch. Bei den Assistenzsystemen schlägt die große Stunde des Franzosen. Der DS Crossover hat viele Helfer an Bord: darunter in Nachtsicht-Assistenten und einen Stau-Assistenten mit autonomer Stop-and-Go-Funktion.

Sparsamer Diesel

Zwar basiert der DS7 Crossback auf der EMP2-Plattform des PSA-Konzerns, die wurde aber an verschiedenen Stellen verändert, um den Anforderungen des Premium-Fahrzeugs gerecht zu werden. Dabei geht es hauptsächlich um den Komfort: Der Radstand wurde um 5,5 Zentimeter auf 2,74 Meter verlängert, die Spur an der Vorderachse verbreitert und die Torsions-Hinterachse durch eine Mehrlenker-Achse ersetzt. Dazu verbesserten die Ingenieure die Verwindungssteifigkeit der Karosserie um 30 Prozent. Garniert wird das Ganze mit einem vorausschauenden Fahrwerk, das der Magic Body Control der Mercedes S-Klasse gleicht: eine Kamera blickt 20 Meter nach vorne und meldet ständig die Straßenbeschaffenheit. Anhand dieser Daten werden die Feder-und die Dämpferhärte angepasst, um den größtmöglichen Komfort für die Passagiere zu generieren. Die Kombination aus Gehirnschmalz und Handwerkskunst klappt: Der DS7 Crossback lässt sich auch durch ein Querfugen-Stakkato nicht aus der Ruhe bringen.

Wenn da nicht der 130 kW / 180 PS Diesel wäre, der die Ruhe im Innenraum ab und an sehr zurückhaltend unterbricht. Im Zusammenspiel mit der Achtgang-Schaltung sorgt der Vierzylinder-Selbstzünder für ein geschmeidiges Vorankommen, ohne jedoch bei der Agilität Bäume auszureißen. Dazu passt auch die leichtgängige Lenkung, die den Fahrer bisweilen über den Zustand der Asphaltoberfläche im Unklaren lässt, dafür aber recht direkt ist. Immerhin: In 9,4 Sekunden erreicht das rund 1,7 Tonnen schwere SUV Landstraßentempo und ist bis 215 km/h schnell. Der Durchschnittsverbrauch von 4,9 l/100 Kilometer ist ein echtes Pfund, mit dem der DS 7 Crossback punkten kann. Deswegen ist es kein Wunder, dass die Franzosen mit einer Aufteilung von 68 Prozent zu 32 Prozent zugunsten der Diesel-Triebwerke rechnen.

Ende Februar in Deutschland

Dass es bei diesem SUV vorerst keinen Allradantrieb gibt, ist kein großer Verlust. Der DS 7 Crossback ist mehr Lifestyler denn Naturbursche und die komfortable Abstimmung animiert nicht zwingend zum Kurvenräubern. Hinter dem Verzicht auf Allrad steckt aber auch eine strategische Entscheidung: Mitte 2019 wird eine 221 kW / 300 PS starke Plug-in-Hybrid-Version des französischen Edel-Crossover herauskommen, das mit einer E-Hinterachse und einer Kombination von 1.6 Liter Benzinmotor und E-Maschine vorne ausgestattet ist. Die beiden E-Maschinen im DS 7 Crossback E-Tense 4x4 haben jeweils 81 kW / 110 PS und der Verbrennungs-Triebwerk 200 PS. Die geringere Systemleistung, als die Summe der PS-Zahlen liegen in den Einschränkungen durch die 13 kWh-Batterie begründet, die sich im Unterboden befindet und eine Reichweite von 50 Kilometern garantieren soll. Der Benzin-Tank wird nunmehr 43 Liter fassen, aber beim Kofferraumvolumen wird es keine Einschränkungen geben. Die rein elektrische Höchstgeschwindigkeit beträgt rund 150 km/h und der Maximalspeed circa 200 km/h.

Ende Februar werden die ersten DS 7 Crossback bei den deutschen Händlern stehen. Die Preise beginnen bei 31.490 Euro für den 96 kW / 130 PS Diesel mit Sechsganghandschaltung und mindestens 39.790 für den gefahrenen BlueHDI 180. Bis zum Sommer nächsten Jahres kommen noch ein 1.6 Liter Turbo-Benziner mit 165 kW / 225 PS und ein 130 kW / 180 PS Benziner auf den Markt.

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