Mit der Modellpflege werden ein paar schmerzhafte Patzer des bisherigen Modells ausgemerzt. Zum einen verfügt die Mercedes E-Klasse nunmehr endlich über die längst überfälligen serienmäßigen LED-Scheinwerfer, die man mit Kostenrücksicht auf die Taxler bisher herausgerechnet hatte. Gleiches gilt für die animierten Instrumente, denn auch die sind zumindest in der kleinen 10,25-Zoll-Ausführung nunmehr serienmäßig. Leider lässt sich Daimler die standesgemäßen beiden 12,3-Zoll-Displays für sein Bediensystem MBUX nach wie vor extra bezahlen. "Serienmäßig bietet die E-Klasse LED-Scheinwerfer sowie unser Bediensystem MBUX mit zwei Bildschirmen", so E-Klassen-Entwicklungsleiter Michael Kelz, "in der Basisversion mit jeweils 10,25 Zoll und optional dann größer. Zudem ein neues Lenkrad mit berührungsempfindlichen Tasten". Optisch fällt die Modellpflege des wohl wichtigsten Modells im Mercedes-Portfolio nicht üppig aus. Es gibt neue Leuchteneinheiten vorne wie hinten, neue Assistenzsysteme und überarbeitete Antriebe.
Im Gegensatz zum jetzigen Modell wird es insgesamt sieben Plug-in-Hybride geben; darunter auch Allradversionen und das Kombimodell. Kernantrieb wird das Triebwerk mit der internen Bezeichnung M 254 sein. Der zwei Liter große Turbo-Vierzylinder mit integriertem Startergenerator und 48-Volt-Bordnetz hat eine Maximalleistung von 200 kW / 272 PS. Das Elektromodul steuert für den Zwischenspurt weitere 15 Kilowatt und 180 Nm Zusatzleistung bei. Das Triebwerk ist mit seinem Alu-Kurbelgehäuse, speziell beschichteten Zylinderlaufbahnen und variabler Ventilsteuerung ein wahres Hightech-Triebwerk. Auch die Diesel-Hybriden - von der Konkurrenz weitgehend umschifft - bleiben im Angebot. Serienmäßig ist bei allen Modellen die Neungang-Automatik und wohl auch das längst überfällige Navigationssystem. Das Leistungsspektrum der Benziner liegt zwischen 115 und 270 kW / 156 und 367 PS während die Dieselaggregate zwischen 118 und 243 kW / 160 und 330 PS angeboten werden.
„Leider spielen die Sechszylinder mittlerweile nur noch eine Nebenrolle“, so macht Michael Kelz aus seiner Leidenschaft für großvolumige Triebwerke keinen Hehl. Auch wenn immer weniger Kunden in der Oberklasse zu Sechs- oder gar Achtzylindern greifen, hat Daimler einen neuen Motor in die E-Klasse geholt. Der Reihensechszylinder vom Typ M 256 ist bereits in anderen Modellen wie dem verschwesterten CLS zu bekommen. Der Sechszylinder mit Startergenerator und 48-Volt-Bordnetz leistet 270 kW / 367 PS und ebenfalls zusätzliche 15 Kilowatt an Boost. Neu im Programm: der Mercedes AMG 53 4matic, dessen doppelt aufgeladener Reihensechszylinder 320 kW / 435 PS und ein maximales Drehmoment von 520 Nm leistet. Neben Allradantrieb und Neungang-Automatik gibt es einen Startergenerator, der kurzzeitig zusätzliche 16 kW Leistung sowie 250 Nm Drehmoment liefert und das 48-Volt-Bordnetz speist. Seine Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h. Zum Start ins automobile Frühjahr wird zunächst das Tuch von Limousine und Kombimodell gezogen und im Sommer kommt das Doppelpack in den internationalen Handel. Auf der New York Autoshow sollen dann E-Klasse Coupé und E-Klasse Cabriolet sowie kurz danach die Langversion der Limousine in China ihre Premiere feiern.
Nachgelegt wurde für die Modellpflege insbesondere im Bereich Fahrerassistenz. So arbeitet der Abstandstempomat nicht nur mit Kamera und Radar, sondern auch den Verkehrsinformationen des Navigationsgeräts zusammen. Im Stau soll die E-Klasse nahezu ohne Zutun des Fahrers unterwegs sein und sogar automatisch für eine Rettungsgasse zur Seite fahren. Besteht beim Abbiegen über die Fahrbahn entgegenkommender Fahrzeuge Kollisionsgefahr, so kann die E-Klasse bei fürs Abbiegen typischen Geschwindigkeiten abbremsen. Wie bereits bei anderen Marken verfügbar gibt es nun auch in der E-Klasse eine Ausstiegswarnung des Totwinkelassistenten. Die Preise der aufgefrischten Mercedes E-Klasse werden auf dem Niveau des aktuellen Modells liegen. Die günstigste Möglichkeit, eine E-Klasse zu fahren, ist aktuell der mindestens 46.116 Euro teure E 200d mit 160 PS.