Ich schaue Dir ins Gesicht und ich sage Dir, wer Du bist. Bei der fünften Generation des Opel Combo ist das nur bedingt der Fall. Die Front mit dem Chromspangen-Kühlergrill und dem Haken-Tagfahrlicht passt sich in das aktuelle Opel Antlitz an. Schreitet man um den Hochdachkombi herum, wird die eigentliche Herkunft des Hochdachskombis deutlich: die Silhouette und die Fenster erinnern an die Konzerngeschwister Peugeot Rifter und Citroën Berlingo. Kein Wunder, alle drei Fahrzeuge basieren auf der PSA EMP2-Plattform.

Deswegen sind beim Combo Life sogar die Abmessungen mit einer Länge von 4,40 Metern und einer Höhe von 1,80 Metern identisch. Wer will, kann sich den Van auch in der XXL-Version ordern, die ist dann 35 Zentimeter länger und bietet bis zu sieben Personen Platz. Im Innenraum erfüllt der Opel alle Kernkompetenzen, die man von einem solchen Familienlaster erwartet: viele Ablagen (insgesamt 28), sei es im Dach oder in den Mittelkonsolen. Dort finden 1,5-Liter-Flaschen oder sonstiger Krimskrams Platz. Reicht das nicht, kann man die Rückenlehne des Beifahrersitzes umlegen, wodurch eine ebene Ladefläche entsteht, auf der auch Regale mit einer Länge von bis zu 3,05 Metern transportiert werden können. Über zwei Schiebetüren lässt sich der Innenraum leicht erreichen und wer will, kann statt einer Rückbank auch drei Einzelsitze wählen. Ein Panoramadach sorgt für angenehme Lichtverhältnisse und im Rücken der Vordersitze befinden sich Halterungen für Tablets.

Platz ist im Überfluss vorhanden: Das Kofferraumvolumen beträgt bei der Standardversion zwischen 597 Litern und 2.126 Litern beziehungsweise zwischen 860 Litern bis zu 2.693 Litern bei der Variante mit langem Radstand. Der Zugang zu dem Gepäckabteil ist über eine zweigeteilte Heckklappe möglich, bei der das Fenster separat geöffnet werden kann. Eine 36-Liter-Box hängt unter dem Dach des Kofferraums und stört dennoch nicht den Blick des Fahrers nach hinten. Praktisch: Der Behälter hat auf der Passagierraumseite zwei Schiebetüren und so kann kommt man auch während der Fahrt von innen ohne Probleme an den Inhalt. Der Erwartungen an den frankophilen Teutonen sind hoch: "Der neue Opel Combo Life nimmt eine Schlüsselrolle in unserer Produktoffensive ein. Unser Newcomer wird mit seiner außergewöhnlichen Flexibilität und Geräumigkeit sowie den hochmodernen Assistenzsystemen, die das Fahren sicherer und entspannter machen, Familien aller Art ansprechen", postuliert Opel-Chef Michael Lohscheller im besten Marketingdeutsch. Um diese Vorgaben umzusetzen, muss sich der Opel von seinen französischen Geschwistern absetzen. Das Cockpit verzichtet betont auf eine französische Verspieltheit; aber das allein wird nicht reichen.

Das Pfund, mit dem der Combo wuchert, sind das Infotainment und die Assistenzsysteme: Hilfreich ist der Rundumschutz durch Sensoren, die auch die seitlichen Flanken beim Rangieren überwachen. Dazu kommen noch das Head-Up-Display, der adaptive Tempomat, ein Spurhalteassistent, eine Verkehrszeichenerkennung und ein Notbremsassistent. Das Infotainment beherrscht Apple CarPlay und Google Auto. Zunächst steht der bekannte 1.2 Liter Dreizylinder-Turbobenziner in zwei Leistungsstufen zur Verfügung: mit 81 kW / 110 PS sowie mit 96 kW / 130 PS. Dazu gesellen sich drei Varianten des 1.5 Liter Turbodiesels mit 55 kW / 75 PS, 74 kW / 100 PS und 96 kW / 130 PS. Alle diese Aggregate erfüllen die 6d-temp Abgasnorm. Dass weitere leistungsstärkere Triebwerke das Antriebsportfolio ergänzen werden, vor allem bei den Ottomotoren kann durchaus erwartet werden. Zum Preis und zum Marktstart wollte sich Opel noch nicht äußern. Im Juni soll es Genaueres geben.

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