Renault Benzinmotor

Bei Verbrennern und Hybrid-Antrieben möchte Renault künftig mit Geely zusammenarbeiten. (Bild: Renault)

Im Anschluss an die im November 2022 angekündigte Rahmenvereinbarung haben die Geely Group und die Renault-Gruppe eine verbindliche Joint-Venture-Vereinbarung unterzeichnet, um ein neues Unternehmen für Antriebstechnologie zu gründen. Das Jungunternehmen strebt eine führende Rolle in der weltweiten Entwicklung, Herstellung und Lieferung von Hybridantrieben sowie hocheffizienten Verbrennungsmotoren an.

Die Vereinbarung sieht eine fünfzigprozentige Beteiligung beider Autohersteller an dem neuen Unternehmen vor, das 17 Motorenwerke sowie fünf F&E-Zentren auf drei Kontinenten betreiben und 19.000 Mitarbeiter beschäftigen soll. Die Gesamtkapazität werde sich auf über fünf Millionen Verbrennungs-, Hybrid- und Plug-in-Hybridmotoren und -Getriebe pro Jahr belaufen, so die Partner. Zum Start soll das Joint Venture vor allem die Marken der Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi beliefern. In Zukunft sollen aber auch Antriebstechnologien für andere Automarken angeboten werden.

Geely-Renault Joint Venture soll Ressourcen bündeln

Das Joint Venture wird von der Renault-Gruppe und Geely gemeinsam geführt, wobei die Vorstandsmitglieder gleichberechtigt sind und die Richtung des Joint Ventures vorgeben. Durch die anfängliche Organisation wollen die Unternehmen die Kontinuität des Geschäfts mit zwei operativen Zentren sicherstellen, die für die jeweiligen Tätigkeiten zuständig sind: Madrid für die Renault-Gruppe und Hangzhou Bay für Geely. Am Hauptsitz des neuen Unternehmens, der in Großbritannien eingerichtet werden soll, wird ein Führungsteam angesiedelt sein, das die Geschäfte konsolidiert, Synergien nutzt und Zukunftspläne definiert.

"Angesichts der heutigen Herausforderungen in der Automobilindustrie kann niemand behaupten, alle Lösungen allein zu haben. Um bahnbrechende Innovationen zu entwickeln, müssen wir unser Know-how und unsere Ressourcen bündeln“, betont Luca de Meo, CEO der Renault-Gruppe. „Wir sind stolz darauf, uns heute mit einem großartigen Unternehmen wie Geely zusammenzutun, um einen neuen Akteur zu gründen, der die Herausforderung annimmt, das Spiel zu verändern und den Weg für ICE-Technologien mit extrem niedrigen Emissionen zu ebnen.“

So will sich die Geely-Renault-Allianz finanziell absichern

Wie im Anschluss an die zwischen Geely und der Renault-Gruppe unterzeichnete Absichtserklärung bekannt gegeben wurde, prüft zudem der Saudische Ölkonzern Aramco eine strategische Investition in das neue Unternehmen. Die Investition von Aramco würde das Wachstum des Unternehmens unterstützen und einen Beitrag zur Forschung und Entwicklung von Lösungen für synthetische Kraftstoffe und Wasserstofftechnologien der nächsten Generation leisten.

Die Elektroautosparte soll außerdem zwar mehrheitlich Eigentum der Konzerne bleiben, aber auch an die Börse gebracht werden, um Geld einzuspielen. Insgesamt will die Gruppe das Geschäft in fünf eigenständige Teile spalten: Die Elektroauto- und Softwaresparte soll Ampere heißen und frühestens im zweiten Halbjahr 2023 an die Pariser Börse gehen. Zudem sind eine Finanzdienstleistungs- und Mobilitätsdienstsparte, die Luxussportwagenmarke Alpine sowie eine auf Kreislaufwirtschaft ausgerichtete Firma als eigene Einheiten geplant.

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