Wer an Smart denkt, dem kommt als erstes der Fortwo in den Sinn. Zwei Türen, zwei Sitze, die bunte Sicherheitszelle und ein Wendekreis, dass man auf einem Gullydeckel drehen kann – all das ist Smart. Wer einiges an Gepäck transportieren muss, schaut in die Röhre oder lässt den Beifahrer besser gleich daheim.
Diejenigen, die öfter etwas transportieren wollen, können sich vielleicht für den Smart Forfour erwärmen. Der technische Zwilling des Renault Twingo sieht zwar nicht so knuffig aus wie der Fortwo, bietet aber vier Türen, einen Laderaum und offiziell auch vier Sitzplätze. Doch wer im überaus knapp bemessenen Fond sitzen soll, bleibt offen. Denn Raum für Beine und Schultern ist so winzig wie in einem Audi TT oder einem Porsche 911. Daher gar keinen Gedanken daran verschenken, in der zweiten Reihe ernsthaft menschliche Wesen befördern zu wollen. Die bessere Lösung ist, man klappt die Sitzkissen (leider nur gegen Aufpreis) um und nutzt den neu gewonnenen Raum für den Transport größerer Gegenstände. Da es mit der Trainingstasche oder dem Getränkekasten im Fortwo allzu eng wird, ist hier der Smart Forfour die bessere Wahl.
Die vierte Generation
Vom Smart Fortwo Electric drive rollt nunmehr bereits die vierte Generation; der Forfour wird erstmals elektrisch angetrieben. Ebenso wie sein kleiner Bruder ist er nichts für längere Strecken oder gar einen Abstecher auf die Autobahn. Dafür sind 60 kW / 81 PS und 160 Nm maximales Drehmoment auf dem Papier vielleicht ausreichend; in der Realität dann außerhalb von Großräumen aber doch etwas dünn. Bei 130 km/h wird abgeriegelt und die in Aussicht gestellte Reichweite von 155 Kilometern reduziert sich bei ambitionierten Gasfuß auch in der City schneller als einem lieb ist. Ab Tempo 90 wird es sowieso recht dünn.
Mit viel mehr als 100 Kilometern Reichweite sollte man bei flotter Gangart nicht kalkulieren. Mit dem optional erhältlichen 22-kW-Schnelllader lädt sich das Akkupaket in 45 Minuten zumindest wieder zu 80 Prozent auf. Damit liegt der Viertürer auf Augenhöhe mit einem VW E-Up oder dem Ladenhüter Mitsubishi Mii; fährt aber deutlich hinter dem technisch verwandten Renault Zoe her, der nach der jüngsten Überarbeitung bis zu 400 Kilometern verspricht. Immerhin ist der 3,50 lange Smart-Hecktriebler wendig wie kaum ein anderer und ist mit seinem schweren Akkupaket gut abgestimmt. Das Fahrwerk poltert selbst bei groben Unebenheiten nur selten und die meisten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in der City federt der Stadtflitzer locker weg.
Passt das kleine Elektromotörchen nun in den viertürigen, aber nicht ernsthaft viersitzigen Smart Forfour? Tut er. Er ist unten herum Dank seiner 160 Nm flott unterwegs, wenn man ihn allein bewegt und hat allerhand Platz für Gepäck jedweder Art. Für die meisten sollte das reichen. Etwas mehr Reichweite, etwas mehr Leistung und mehr als 130 km/h Spitze wären im harten Alltagsgeschäft jedoch eine feine Sache – so fällt manchem der Umstieg von einem Verbrenner auf einen Forfour mit Elektroantrieb unverändert schwer. Und das, obschon der Preis zumindest für ein Elektrofahrzeug stimmt.
Doch 22.600 Euro sind eben trotz der besseren Serienausstattung ein strammer Preis in dieser Liga. Ein gut ausgestatteter Smart Forfour mit 90 Verbrenner-PS, dem praktischen Doppelkupplungsgetriebe und ein paar unverzichtbaren Annehmlichkeiten wie Sitzheizung, Navigationssystem und Komfortpaket kostet aber schnell an die 19.000 Euro. Immerhin das gleicht die Elektroprämie aus.