Irgendwann ließ es sich dann auch im beschaulichen Dearborn südlich von Motown Detroit nicht mehr verheimlichen: Ford legt den Bronco wieder auf - jenen Geländekönig, der in den 60ern zur Legende wurde und drei Jahrzehnte später klammheimlich aus dem Portfolio verschwand. Jetzt steht die Neuauflage in den Startlöchern, die dieses Jahr ihre Premiere feiert.

Seitdem es sich herumgesprochen hatte, dass der Ford Bronco im Jahre 2019 eine Neuauflage bekommt, ist die Nachfrage auf dem Klassikermarkt in die Höhe geschnellt und die Restaurationsfirmen, die dem coolen US-Klettermaxen in der vergangenen Jahren einen neuen Odem eingehaucht hatten, konnten sich vor Anfragen kaum mehr retten. So schauten viele Fans bei Firmen wie Classic Ford Broncos vorbei, und verliebten sich neu in den amerikanischen Offroadklassiker. Man muss im Shop von Classic Ford Broncos nicht lange suchen, um sein Herz in kantig-charismatischen Geländewagen zu verlieren, der ab Mitte der 80 Jahre schließlich gnadenlos weichgespült wurde. Nach seiner Premiere im Jahre 1966 schlug sich der 3,86 Meter lange Bronco mit Haudegen wie dem Jeep CJ und dem spektakulären International Scout herum - heute ist er klassenlos. Genauso wie sein Wendekreis, der gerade einmal 10,40 Meter betrug.

Wer auf den neuen Ford Bronco des Modelljahres 2020 nicht warten will, schaut sich bei Veredlern wie Classic Ford Bronco um, die oftmals auch die alten 2,8- bis 5,0-Liter-Triebwerke aufbohrten. So entscheidet man sich auf der Suche nach einem Traumwagen für die nächste Tour in die Rocky Mountains oder die Dolomiten auch nicht für eine modern verschandelte Version, sondern einen Bronco der ersten Generation, die von 1966 bis 1977 in Wayne vom Band lief. Wer es besonders rustikal will, schenkt sein Herz einem wie dem Chicago Hauler. Dank V8-Power mit 225 PS, Allradantrieb, Dreigangautomatik, Untersetzung und direkter Servolenkung ist ihm keine Aufgabe zu schwer. Was braucht man mehr als Dreispeichenlenkrad, braune Kunstledersitze und Platz für zwei bis drei Personen? Preis: stattliche 150.000 Dollar.

Klassiker verblasste in den späten 70ern

Wer mehr auf befestigten Wegen und im urbanen Umfeld glänzen will, gönnt sich die lässige Signature Series für 215.000 Dollar. Während die Stroppe Baja Editionen den Sportler herauskitzelt, ist die Signature Series etwas für den großen Auftritt.Stilvoller und unaufdringlicher kann man in einem Geländewagen nicht vorfahren. Innen versprühen walnußfarbene Ledersitze, Klimaautomatik und Tempomat einen Hauch von Luxus. Holzeinsätze in den Türen und Textilapplikationen zeigen, wie in den späten 60ern und frühen 70er Jahren Reisekomfort definiert wurde. Die 5,0-Liter-Maschine sorgt für klangvollen V8-Vortrieb und echten Punsch.

Ab Mitte der 70er Jahre wuchsen die einst so kompakten Bronco-Modelle deutlich in die Länge. Die technische Plattform stammte von den erfolgreichen F-Serie-Pick-Ups. 1996 wurde der immer erfolgloser werdende Bronco schließlich durch den deutlich größeren Ford Expedition ersetzt, mit dem man gegen den Chevrolet Tahoe und den noch längeren Chevrolet Suburban antreten wollte. Jetzt will Ford die 60er-Jahre-Legende des Bronco ähnlich emotional beleben wie in den vergangenen Jahren mit dem Mustang.

Sie möchten gerne weiterlesen?