Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Center of Automotive Management (CAM), für die insgesamt über 700 Serieninnovationen in den Jahren 2012 bis 2021 untersucht wurden. Mit BYD, SAIC und Geely schaffen es neben BMW und Mercedes-Benz insgesamt drei Hersteller in die Top 10 des Rankings.
Die Innovationsstärke der Hersteller wurde im Rahmen der Studie mit einem Indexwert berechnet, in den die Felder Reichweite, Verbrauch und Ladeleistung erfasst worden. Im vergangenen Jahr legte dabei Spitzenreiter Tesla um 23 Punkte auf einen Wert von 176 Punkten zu. Mitverantwortlich für den Aufwärtstrend ist unter anderem die Reichweitenerhöhung des Model 3 von 580 auf 614 Kilometer. Volkswagen kommt auf einen Wert von 137 Punkten und kann vor allem mit der neuen Möglichkeit des Porsche Taycan punkten, den vorderen E-Motor nahezu vollständig abzukoppeln. Hyundai erreicht einen Wert von 79 Punkten, wesentlicher Treiber ist hier die Leistung der Premium-Tochter Genesis.
Neue Konkurrenz holt zunehmend auf
Auf dem vierten Rang folgt mit 76 Punkten der chinesische BYD-Konzern. Den Innovationsgewinn des Unternehmens führen die Studienautoren vor allem auf den Kleinwagen Dolphin zurück, der dank einer Lithium-Eisenphosphat-Batterie weniger brandanfällig sein soll und laut Herstellerangaben einen Zeitraum von acht Jahren mit einer berechneten Reichweite von insgesamt 1,2 Millionen Kilometern überstehen soll. Der chinesische Hersteller Geely kann vor allem dank der Marken Zeekr und Polestar in die Top 5 einziehen.
Positiv entwickeln sich zudem zahlreiche Newcomer wie Rivian, Lucid, Nio, GAC oder Xpeng. Im Falle des Startups Lucid Motors heben die Studienautoren vor allem die Reichweite des Lucid Air (837 Kilometer) positiv hervor, Rivian könne hingegen mit den beiden Modellen R1T und R1S punkten.
Etablierte Hersteller rutschen ab
Verlierer im Ranking sind vor allem Renault und General Motors: Der französische Hersteller fällt um sechs Ränge auf Platz elf zurück, General Motors landet noch auf Rang zehn. Renaults Allianzpartner Nissan, im Jahr 2015 noch auf Platz drei der innovationsstärksten BEV-Hersteller, kommt inzwischen nur noch auf Rang 17. Nachzügler in Sachen E-Mobilität sind der Studie zufolge etablierte Player wie Tata, Ford, Mazda, Toyota oder Honda.
Analog zur Innovationsfähigkeit rechnet das CAM auch beim Absatz von Elektrofahrzeugen mit deutlichen Steigerungen. Im Vergleich zum Vorjahr sei 2022 mit einer Steigerung um 50 Prozent auf 6,7 Millionen Einheiten zu rechnen. Den größten Anteil des Marktes werde Tesla mit rund 1,3 Millionen Fahrzeugen abdecken, die Analysten rechnen jedoch damit, dass relevante Akteure wie SAIC, Volkswagen oder BYD schrittweise aufholen und regelmäßig die Marke von 500.000 E-Fahrzeugen überschreiten werden.