Zurückhaltende Konsumenten zieht es angesichts des Handelskonflikts mit den USA und dem schwächeren Börsenumfeld nicht mehr so sehr in die Autohäuser. Es deutet sich an, dass auf Jahressicht der erste Absatzrückgang seit dem Jahr 1990 ansteht.
Insgesamt sanken die Absätze, also Auto- und Nutzfahrzeugverkäufe, vergangenen Monate um 11,6 Prozent auf 2,39 Millionen Fahrzeuge, teilte die China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) mit. Dank eines starken ersten Halbjahres liegen die Verkäufe bezogen auf die ersten neun Monaten mit 1,5 Prozent zwar noch leicht im Plus. Die weiteren Vorzeichen sind aber düster.
"Wir haben die Auswirkungen unterschätzt", heißt es vom CAAM mit Blick auf den Effekt eines langsameren Wirtschaftswachstums auf die Autobranche. Bisher hatte der Herstellerverband ein Absatzplus 2018 von 3 Prozent erwartet. Dies sei aber nun unrealistisch, hieß es am Freitag (12. Oktober).
Analysten von Nomura Securities gehen davon aus, dass der Markt dieses Jahr um 1,6 Prozent schrumpft, alleine im vierten Quartal um 7,5 Prozent. Die reinen Autoverkäufe brachen im September um 12 Prozent auf 2,06 Millionen Fahrzeuge ein. Alleine im dritten Quartal liegt der Rückgang den weiteren Angaben zufolge bei 7,6 Prozent. Bei den Nutzfahrzeugen ging es vergangenen Monat um 8,4 Prozent nach unten. Einziger Lichtblick war der Verkauf von Elektroautos, deren Absatz um 55 Prozent kletterte.
Besonders betroffen von der Kaufzurückhaltung waren ausländische Hersteller. General Motors berichtete über einen Rückgang von 15 Prozent, bei Ford brachen die Verkäufe sogar um 43 Prozent ein. Auch für Volkswagen lief es im mit Abstand wichtigsten Markt schlechter - bei den Wolfsburgern sank der Absatz der Kernmarke um 11 Prozent. Auch die meisten inländischen Hersteller bekamen das schlechtere Umfeld zu spüren. Geely dagegen erzielte ein Absatzplus von 14 Prozent im September und in den ersten neun Monaten von 37 Prozent.