BMW_X5_Fahrzeugproduktion_USA

BMW X5-Fertigung in Spartanburg: derzeit prüft der Autobauer vor dem Hintergrund des Handelsstreits USA/China, das für China bestimmte Kontingent des Modells in mehreren SKD-Werken produzieren zu lassen. (Bild: BM§W)

Kürzlich schockte der Münchner Premiumhersteller die Finanzmarkte mit einer deutlich zurück genommenen Prognose für das laufende Jahr 2018. Als Hauptgründe für die enttäuschende Entwicklung führte BMW-Chef Harald Krüger Rabattschlachten  sowie Umstellung auf den WLTP an -  und ganz oben auf der Giftliste der negativen Einflüsse: die Auswirkungen des Handelskonflikts zwischen USA und China. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) werde um fünf bis zehn Prozent schrumpfen statt wie bislang erwartet mindestens die 10,7 Milliarden Euro aus dem Vorjahr erreichen.

Vor dem Hintergrund der handelskriegerischen Tendenzen zwischen USA und China entpuppt sich die Fokussierung der SUV-Produktion im Werk Spartanburg / USA als neuralgischer Punkt im Produktionsnetzwerk des Münchner Premiumherstellers. Bis auf den X1 und den X3, der seit kurzem auch in China gefertigt wird, werden im US-Werk alle SUVs für die Weltmärkte gebaut.

Volumenstärkstes Modell dabei ist der X5, dessen vierte Generation kürzlich in den USA vorgestellt wurde und der unmittelbar vor dem Verkaufsstart steht. 30 Prozent der X5-Produktion bleiben in Nordamerika, der Rest wandert in den Export, ein relevanter Anteil nach China. Weil man sich das dicke Geschäft mit dem wichtigen Gewinnbringer nicht zwischen den Mühlen des Handelsstreits zerreiben lassen will , prüft man in München längst alle Produktionsalternativen des für China bestimmten X5-Volumens: „Wir haben Flexibilitäten in unserem Produktionsnetzwerk“, sagt X5-Projektleiter Johann Kistler im Gespräch mit AUTOMOBIL PRODUKTION.

Gemeint könnte damit sein: Beim Münchner Premiumersteller prüft man derzeit offenbar, ob und zu welchen Bedingungen man die X5-Fertigung in den SKD-Werken in Russland, Ägypten und Thailand ausweiten kann. Offen spricht man darüber derzeit aber nicht, denn das Thema ist brisant, will man doch unter allen Umständen vermeiden, dass bei US-Präsident Trump der Eindruck entstehen könnte, BMW drohe mit einer Produktionsverlagerung aus Spartanburg.

Den kompletten Beitrag aus der AUTOMOBIL PRODUKTION 10/2018 finden Sie hier.

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