Bei BMW spricht man von einer Werkserweiterung mit Superlativen. 125 Fußballfelder oder 910.000 Quadratmeter nennt der OEM als Fläche, auf der sich im modernisierten Werk Dadong die Technologien Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage befinden. Die Montage beherberge den mit 1,3 Tonnen Traglast größten Titan-Roboter von Kuka. 290.000 Quadratmeter betrage die Fläche der Solaranlagen am Standort, auf einer Fläche von 179.000 Quadratmeter will man in diesem Jahr über 21 MWh Strom regenerativ erzeugen. Dadong wurde dem OEM zufolge auf wesentliche Elemente der BMW iFactory ausgerichtet, was mehr Digitalisierung und ein erhöhtes Augenmerk auf Nachhaltigkeit beinhalte.
Mit Dadong begann BMW 2003 die Lokalisierung seiner Fahrzeuge in China. Der OEM produziert dort den 5er und X3 für den chinesischen Markt sowie exklusiv für den Weltmarkt den iX3. Mit den umfangreichen Erweiterungsmaßnahmen startet dort nun die Produktion des X5 mit verlängertem Radstand. Das lange SUV wird exklusiv für den chinesischen Markt gefertigt. Bislang kam das Modell X5 ausschließlich aus Spartanburg in den USA.
Bereits Ende des vergangenen Jahres meldete der bayerische OEM die Ausweitung seiner Produktionskapazitäten in China. In diesem Februar teilte BMW zudem mit, sein Joint Venture mit Brilliance zu verlängern. Gemeinsam mit dem zweiten BBA-Werk Tiexi wurden bei BMW in China im letzten Jahr 700.000 Fahrzeuge hergestellt. Tiexi fertigt den 1er, 3er, den X1 sowie den X2. Im neuen Werk Lydia wird die Fertigung der vollelektrischen Limousine i3 hinzukommen.
In Dadong wurde der bisher größte Bahnhof integriert. 80 Prozent der Fahrzeuge kommen ganz oder teilweise per Bahn an ihren Bestimmungsort. Im Presswerk betreibe man eine sortenreine Trennung von Aluminium- und Stahl-Schrott und die Lackiererei verbrauche kein Frischwasser mehr, hört man vom OEM. Data Science, KI und virtuelle Planung sollen neue Dimensionen eröffnen und die Produktion schneller, präziser und transparenter gestalten helfen.
„Dadong ist ein Beweis für die Stärke unseres Teams“, sagt Milan Nedeljković, Produktionsvorstand der BMW AG: „Trotz der Herausforderungen in den letzten drei Jahren wurde dieses hoch komplexe Projekt perfekt im Zeitplan abgeschlossen. Für die BMW Group sind unsere chinesischen Produktionsstandorte von großer Bedeutung. Im vergangenen Jahr wurde fast ein Drittel der weltweit verkauften BMW Group-Fahrzeuge in Shenyang hergestellt.“