Wie Brose mitteilt, wird es zwischen 2019 und 2014 keine betriebsbedingten Kündigungen geben. In Coburg sollen zudem rund 100 Millionen Euro in Logistik, Produktion und Verwaltung investiert werden. Dies verkündeten der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung Michael Stoschek sowie Stefan Kübrich, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Coburg am vergangenen Dienstag (11. Dezember). Hintergrund ist eine solidarische Gemeinschaftsleistung der Mitarbeiter in der Fertigung, in der Verwaltung über alle Hierarchiestufen hinweg sowie der Gesellschafter. Vorweggegangen war dem die Mitteilung an die Belegschaft, in der Stoschek die Coburger Belegschaft am 23. Juli darüber informierte, dass am Jahresende entschieden werden müsse, ob weitere Investitionen in die heimische Sitzfertigung oder die Brose Werke in Tschechien und der Slowakei vorgenommen werden. Dies hätte die Verlagerung zur Folge gehabt. Durch die Einigung werden in Coburg 1.500 Arbeitsplätze in der Brose-Produktion sowie etwa 3.000 weitere bei Zulieferern in der Region für die nächsten fünf Jahre erhalten, heißt es. Eine ähnliche Betriebsvereinbarung sichert laut Brose auch in Santa Margarida 180 Arbeitsplätze bis zum Jahr 2024.
Wie Brose mitteilt, waren unter anderem durch den unverhältnismäßig hohen Krankenstand in der Fertigung von durchschnittlich mehr als fünf Wochen im Jahr Sitzstrukturen in Coburg nicht mehr kostendeckend herzustellen. Die Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat am 20. November 2018 bringen laut Brose nun ein Ergebnis, mit dem die Kosten in den nächsten fünf Jahren um über 40 Millionen Euro gesenkt werden. Durch veränderte Schichtmodelle und Pausenzeiten sowie die zwischenzeitliche Reduzierung des Krankenstands um 40 Prozent auf Basis einer Betriebsvereinbarung, die bereits im August abgeschlossen wurde, erhöhe sich die Arbeitszeit der Fertigungsmitarbeiter um 15 Tage pro Jahr, heißt es weiter. Zusätzlich werden die Arbeitsbedingungen im Werk durch die Umstellung von Akkord- auf Prämienlohn verbessert. Rund 2.000 Mitarbeiter aus Geschäftsbereichen und Zentralfunktionen beteiligen sich mit geringeren Einkommenssteigerungen. Dies gilt laut Brose auch für die Leitenden Angestellten und die Geschäftsführung.
„Unser Ziel war es nachhaltige Maßnahmen und Bedingungen festzulegen, die die Arbeitsplätze der Mitarbeiter in der Fertigung in Coburg erhalten und die Basis für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Standorts schaffen“, erläutert Stefan Kübrich, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Coburg. Michael Stoschek: „Dass die Einigung ohne Beteiligung Externer erreicht wurde, zeigt das erfreulich große Vertrauen zwischen den Mitarbeitern und der Führung unseres Familienunternehmens.“