Continentals Turbolader mit der so genannten Turbinentechnologie RAAX™ ist im neuen 2.0-Liter-Turbobenziner des Audi A3 – 2.0l TFSI EA888 Gen.3B in Serie gegangen. Die neu entwickelte Turbinenstufe hilft das Ansprechverhalten des Motors zu verbessern. Wichtigste Innovation des neuen Continental-Turboladers ist das veränderte Turbinendesign, dessen Konzept aus der Bezeichnung hervorgeht: RAAX™ steht für „radial-axial“. Üblicherweise haben Turbolader für Benzinmotoren heute Radialturbinen, bei denen das Abgas in radialer Richtung zum Turbinenrad einströmt. Bei der neuen Continental-Turbinenstufe erfolgt die Einströmung dagegen radial-axial, also aus halbradialer-halbaxialer Richtung.
Das damit verbundene spezielle Design der Turbinenschaufeln ermöglicht es laut den Continental-Experten, die Turbinenräder deutlich kleiner zu dimensionieren und damit das Massenträgheitsmoment um rund 40 Prozent zu reduzieren. Das Resultat: Durch die kürzeren Reaktionszeiten bei Motorlastwechseln wird der Ladedruck schneller aufgebaut und das so genannte Turboloch minimiert. Neben dem deutlich verbesserten Ansprechverhalten steigere die RAAX™-Technologie im relevanten Motorbetriebsbereich auch den Wirkungsgrad um bis zu drei Prozent und trage somit zur Emissionsreduzierung bei, heißt es weiter. Wolfgang Breuer, Leiter des Continental-Geschäftsbereiches Engine Systems: „Mit der RAAX™-Technologie, die beim Audi A3 jetzt in einer Konzern-Motorplattform zum Einsatz kommt, werden wir unsere Marktposition weiter ausbauen. Dazu gehört auch, dass wir neue Produktionsstandorte errichten: 2017 startet die Turbolader-Fertigung in China, 2018 in Nordamerika“
Info-Video von Continental zum RAAX-Turbolader
Zu den Innovationen des Abgasturboladers zählt auch eine elektronische Wastgatesteuerung. Deren Aktuator-Konzept kommt beim neuen Turbolader in modifizierter Form zum Einsatz – was laut Continental zu einer besonders robusten Lösung für die Verbindung von Aktuator und Wastegate geführt hat. Die Lader werden bei Continental vollautomatisiert hergestellt. Im Gegensatz zu den sonst üblichen zahlreichen Arbeitsschritten bei der Turbolader-Fertigung, werden beim Conti-System alle Hauptbauteile in einer Achse vollautomatisch montiert. So sichere man einen hohen Qualitätsstandard, betont man beim Zulieferer.
Der Automobilzulieferer ist erst 2011 ins Turboladergeschäft eingestiegen und hat sich hier in kürzester Zeit hohes Ansehen erworben. So kommt das Continental-System etwa im 1,0-Liter-EcoBoost-Benziner von Ford zum Einsatz wie etwa auch im 231 PS starken 1,5-Liter-Aggregat des BMW i8.