Corona kostet Maschinenbau 32.000 Jobs
Vor allem die Corona-Krise setzt den Maschinenbauern hart zu. Im ersten Halbjahr waren 16 Prozent weniger Bestellungen eingegangen als im Vorjahreszeitraum.
(Bild: Grob)
Die Coronakrise, Handelsbarrieren und der Strukturwandel in der Autoindustrie haben den Maschinenbau in Deutschland im ersten Halbjahr 32.000 Arbeitsplätze gekostet. Die Zahl der Beschäftigten sank bis Ende Juni auf rund 1,03 Millionen.
"Angesichts der immensen Belastungen, denen unsere Industrie ausgesetzt ist, bleibt dies ein moderater Abbau", argumentierte Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Maschinenbauverbandes VDMA. Dabei helfe vor allem das Instrument der Kurzarbeit.
"Von daher ist Bundesfinanzminister Olaf Scholz auf dem richtigen Weg, wenn er die Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds auf 24 Monate ausdehnen will", sagte Wiechers. Der SPD-Politiker hatte sich am Wochenende in einem Interview für eine Verlängerung ausgesprochen.
Gut ein Drittel der Beschäftigten in der exportorientierten Branche war den Angaben zufolge Anfang Juli in Kurzarbeit. Der Anstieg von geschätzt 354.000 Kurzarbeitern im Juni auf 378.000 im Juli sei allerdings deutlich geringer ausgefallen als in den Monaten zuvor. Bei Neueinstellungen überwiegt den Angaben zufolge derzeit die Vorsicht. "Die Zahl der gemeldeten Stellen im Maschinenbau hat sich zum Vorjahr fast halbiert", erläuterte Wiechers.
Vor allem die Corona-Krise setzt den Maschinenbauern hart zu. Im ersten Halbjahr waren deutlich weniger Bestellungen eingegangen als im Vorjahreszeitraum (minus 16 Prozent). Insbesondere die Nachfrage aus dem Ausland sank. Internationale Handelskonflikte hatten die Maschinenbauer bereits im vergangenen Jahr belastet.