Albert Biermann, Hyundai

"Statt mit Controllern verbringe ich heute meine Zeit vorwiegend mit meinen Ingenieuren, kann mich viel mehr auf das Auto konzentrieren als früher", sagt Hyundais Entwicklungschef für die sportlichen N-Modelle, Albert Biermann. (Bild: Hyundai)

"In Deutschland bist du als Techniker doch nur noch der Depp, dem jeden Tag von irgendwelchen Schlaumeiern die kleinsten Fehler auf den Tisch gelegt werden, und der ständig gefragt wird, warum das alles nicht noch schneller und kostengünstiger geht", sagte Biermann der Zeitschrift auto motor und sport.

Und Biermann kommt richtig in Fahrt. "Diese Kultur, wie ich sie kannte, mit unendlich vielen Besprechungen und Abstimmungsrunden, in denen jeder noch mal erklärt, warum etwas nicht geht: Das gibt es im Hyundai-Konzern nicht", so der Ingenieur, der 30 Jahre lang für BMW gearbeitet hat. "Statt mit Controllern verbringe ich heute meine Zeit vorwiegend mit meinen Ingenieuren, kann mich viel mehr auf das Auto konzentrieren als früher. Es ist erfrischend anders", betont Biermann.

Beim noch familiengeführten Hyundai-Konzern spiele die Arbeit der Ingenieure eine viel größere Rolle. "Man spürt, wie wichtig der Familie die Arbeit von uns Ingenieuren ist", so Ingenieur Biermann. "Ich bin neulich mit dem Hyundai-CEO, Vice Chairman E.S. Chung, einen ganzen Vormittag auf der Nordschleife gefahren. Sein Vater, Chairman Chung, ist fast jeden Monat bei uns im Entwicklungszentrum in Namyang. Da wird am Produkt diskutiert und in den Projekten natürlich richtig Gas gegeben."

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