Volkswagen Logo auf Flaggen

Im Rahmen einer Planungsrunde wurden bei Volkswagen die wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre diskutiert. (Bild: Adobe Stock / nmann77)

Unter der Ägide des neuen Volkswagen-Chefs Oliver Blume nimmt Volkswagen einen deutlichen Kurswechsel vor. Am vergangenen Freitag standen die Weichenstellungen für die Zukunft nun auch auf der Agenda langfristiger Planungsgespräche zwischen Vorstand und Aufsichtsrat.

Fest stehe grundsätzlich, dass es "einen klaren Fahrplan für Software und Plattformen" geben werde, mit dem sowohl die Digitalisierung als auch die Elektromobilität ausgebaut werden sollen. Außerdem gehe es um eine stärkere Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit - man richte die Aktivitäten "auf die attraktivsten Profit Pools" aus.

Konzernchef Oliver Blume hatte das Ende der Planungsrunde, die üblicherweise im November ist, im Herbst vertagt. Er wollte vor allem wegen der Bedeutung des schwierigen Themas Software-Entwicklung mehr Zeit. Die bisherige Strategie seines Vorgängers Herbert Diess soll entzerrt und mit verbindlicheren Zielen versehen werden. Bei der IT-Tochter Cariad, die eigene Auto-Software entwickeln soll, war es zu teuren Verzögerungen gekommen. Zudem wuchs der Widerstand der einflussreichen Töchter Audi und Porsche gegen das alte Konzept.

Die Zukunft von Trinity bleibt zunächst unklar

Zur Vorlage der vollständigen Jahreszahlen für 2022 am 14. März sollen auch Details der Investitions- und Modellplanung vorgestellt werden, kündigte VW an. Alle Augen richten sich auf das mittelfristig wichtigste Projekt: das volldigitalisierte Modell Trinity. Der Aufsichtsrat hatte vor knapp einem Jahr bereits einen eigenen Werksbau für zunächst zwei Milliarden Euro nahe dem Wolfsburger Stammsitz dafür freigegeben. Die veränderte Bewertung unter Blume könnte eine Extra-Fabrik möglicherweise doch nicht nötig machen, hieß es in Konzernkreisen. Statt 2026 soll Trinity letzten Angaben zufolge vermutlich erst gegen Ende des Jahrzehnts fertig sein.

Die Aufseher klärten zudem eine Personalie: Der Wirtschaftsjurist Günther Horvath wurde als neues Mitglied nominiert. Er soll die Position der im Dezember gestorbenen Louise Kiesling übernehmen. Die Nichte des früheren VW-Patriarchen Ferdinand Piëch galt als Mittlerin zwischen den Familien Porsche und Piëch, die über die Dachgesellschaft Porsche SE Mehrheitsaktionäre des Konzerns sind.

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dpa